FRANKFURT (dpa-AFX) - Der seit Sommer amtierende Chef der DWS
Er wolle "eine bessere DWS schaffen - mit ehrgeizigen Finanzzielen, höherer Transparenz und einer attraktiven Ausschüttungspolitik", sagte Hoops. Das Portfolio werde konsequent optimiert. "Gleichzeitig wollen wir in vielversprechende Zukunftsbereiche investieren." Dazu zählen für ihn neben Wachstumsambitionen in den USA, vor allem der Ausbau digitaler Plattformen und weiterer Technologie, wie der Blockchain. Die Höhe der einmaligen Kosten, die für die Wachstumsstrategie anfallen, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar, merkte Analyst Mandeep Jagpal von der kanadischen Bank RBC an.
"Diesen Wandel finanzieren wir, indem wir intern Ressourcen durch Verkäufe, Strukturveränderungen und Kosteninitiativen umverteilen", sagte Hoops. Bis 2025 sollen so kumulierte jährliche Effizienzgewinne von rund 100 Millionen Euro erzielt werden. Hoops kündigte an, Geschäftsbereiche zu veräußern, Hierarchien in der Organisationsstruktur abzubauen und die regionale Präsenz zu verringern. Zudem soll eine eigenständige IT-Plattform Kosten sparen und mehr Flexibilität ermöglichen.
Bis Mitte des Jahrzehnts will die DWS den Gewinn je Aktie so auf 4,50 Euro steigern. Damit toppte DWS die Erwartungen am Markt. Vergangenes Jahr lag der Gewinn bei 3,90 Euro je Anteilsschein. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation soll bis 2025 unter 59 Prozent liegen, was mindestens ein Prozentpunkt besser wäre als bislang avisiert wurde und bis 2024 angestrebt war. 2021 lag die Kennziffer bei 58 Prozent. In den Unternehmensbereichen passiv sowie alternativ verwaltete Vermögen strebt Hoops zudem im Durchschnitt der kommenden Jahre prozentual zweistellige Wachstumsraten an.
Von der verbesserten Ertragslage sollen die Aktionäre durch eine erhöhte Dividende profitieren. Ab 2025 sei eine Auszahlungsquote von rund 65 Prozent geplant, teilte die DWS bereits am Dienstagabend mit. Zum Vergleich: Für 2021 hatte der Konzern 400 Millionen Euro beziehungsweise zwei Euro je Aktie als Dividende ausgeschüttet. Das sind gut 64 Prozent des Bilanzgewinns von 2021. Im Jahr 2024 solle zudem die Ausschüttung einer Sonderdividende in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro vorgeschlagen werden, vorbehaltlich der Kapitalbindung für Wachstumsinitiativen.
Die Ankündigung wurde an der Börse als echte Überraschung gewertet. Das dürfte bedeuten, dass man zunächst keine größeren Zukaufsambitionen mehr hege, so ein Börsianer. RBC-Analyst Jagpal wertete die neuen Ziele als ehrgeizig, aber insgesamt erreichbar./lew/ksc/jha/
Quelle: dpa-AFX