NEW YORK/WISMAR (dpa-AFX) - Der Disney-Konzern
Auf dem Kreuzfahrtriesen, der auch unter dem Namen "Global One" bekannt war, sollten ursprünglich rund 9500 Menschen Platz finden. Es sollte damit das nach Passagierzahl weltgrößte Schiff werden. Disney plant nun mit einer Kapazität von rund 6000 Passagieren bei etwa 2300 Besatzungsmitgliedern.
Das zu 75 Prozent fertiggestellte Schiff war vom früheren MV-Werften-Eigner - dem chinesischen Kreuzfahrt-Konzern Genting Honkong - ursprünglich für den asiatischen Markt bestimmt gewesen. In der Pandemie gingen jedoch zunächst die MV-Werften und später auch der Mutterkonzern insolvent.
Laut dem internationalen Kreuzfahrt-Verband CLIA sind die Gästezahlen zwischen 2019 und 2020 weltweit um 81 Prozent eingebrochen. Doch die Erholung ist bereits in vollem Gange: Wie der Verband Ende September dieses Jahres auf Basis einer Marktanalyse mitteilte, habe die Nachfrage das Niveau von 2019 wieder übertroffen. Bereits im April gab CLIA-Präsidentin Kelly Craighead die Prognose aus, dass die Gästezahlen bis Ende 2023 das Vorkrisen-Niveau übertreffen werden.
Der Verkauf des Kreuzfahrtriesen hat für den Schiffbau-Standort Mecklenburg-Vorpommern eine große Bedeutung. Nach der Insolvenz der MV-Werften-Gruppe im Januar befinden sich 900 ehemalige Werft-Beschäftigte weiter in einer Transfergesellschaft. Diese wurde zuletzt bis Ende November verlängert. Jetzt bietet sich mit dem geplanten Fertigbau durch die Papenburger Meyer-Werft am Standort Wismar eine mittelfristige Perspektive.
Der Insolvenzverwalter der MV-Werften, Christoph Morgen, hat früheren Aussagen zufolge das Werftgelände in Wismar bis Ende 2023 vom U-Boot-Bauer Thyssenkrupp
Quelle: dpa-AFX