MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Chipzulieferer Siltronic
So profitierten Chipkonzerne, die die Wafer von Siltronic weiterverarbeiten, zuletzt von der Nachfrage nach IT-Diensten und Speicherplatz im Internet. Wafer - also runde Halbleiterrohlinge - wie Siltronic sie herstellt, waren zuletzt also gefragt. Der Umsatz der Beteiligung von Wacker Chemie
Dem Rückenwind durch die Digitalisierung, aber auch durch einen Lagerbestandsaufbau der Kunden, stehen derweil die Belastungen durch die Corona-Pandemie gegenüber. So halten sich Konsumenten in vielen Ländern angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten mit dem Kauf teurer Smartphones oder von Autos zurück. So konstatiert Siltronic, dass "die Auswirkungen der negativen Entwicklung im Automobilbereich und bei industriellen Anwendungen sowie möglicherweise ein zurückhaltenderes Kaufverhalten der Verbraucher bei Elektronikartikeln" im Rest des Jahres auch auf die Wafer-Nachfrage durchschlagen dürften.
Für das zweite Halbjahr gibt sich Konzernchef von Plotho daher vorsichtig und rechnet mit einem leichten Auftragsrückgang gegenüber dem ersten Halbjahr. Der Umsatz dürfte 2020 im mittleren einstelligen Prozentbereich fallen, bei anhaltender Schwäche des US-Dollar noch etwas deutlicher. Die Ebitda-Marge dürfte zudem im mittleren einstelligen Prozentbereich unter 2019 liegen. Wie erwartet lägen noch einige schwierige Monate vor dem Unternehmen, bevor der Wafermarkt 2021 in einen neuen Wachstumszyklus übergehen dürfte, schrieben die Analysten des Bankhauses Lampe.
Anleger hatten sich offenbar mehr Zuversicht des Unternehmens gewünscht. Die Aktien fielen gegen Mittag um knapp neun Prozent auf 77,86 Euro und waren damit unter den größten Verlierern im Index der mittelgroßen Werte MDax
Quelle: dpa-AFX