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12.08.2020 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: Deutsche Pfandbriefbank sieht sich für Krise gerüstet - Aktie legt zu

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Deutsche Pfandbriefbank

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) rechnet trotz drohender Kreditausfälle durch die Corona-Krise in diesem Jahr mit schwarzen Zahlen. Für den Finanzierer von Gewerbeimmobilien dürfte das zweite Halbjahr besser laufen als das erste, sagte Vorstandschef Andreas Arndt in einer Telefonkonferenz am Mittwoch in München. Für weitere pauschale Abschreibungen auf gefährdete Kredite sieht der Manager derzeit keinen Anlass. Das Filialsterben im Einzelhandel und der Trend zum Home Office könnten allerdings auch Folgen für die kreditgebenden Banken haben.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Der in der Corona-Krise schwer gebeutelte Kurs der PBB-Aktie sprang am Morgen zeitweise um mehr als vier Prozent in die Höhe und lag um die Mittagszeit noch mit 2,57 Prozent im Plus bei 6,18 Euro. Damit gehörte das Papier zu den stärksten Werten im Kleinwerte-Index SDax .

Nach Ansicht des Branchenexperten Philipp Häßler von Pareto Securities schnitt die Bank im abgelaufenen Quartal besser ab als erwartet. Die Aktie hält er derzeit für angemessen bewertet. Seit dem Jahreswechsel hat das PBB-Papier fast 60 Prozent eingebüßt und war in der Folge aus dem MDax geflogen. Der Immobilienfinanzierer wird an der Börse derzeit nur noch mit gut 800 Millionen Euro bewertet.

Im zweiten Quartal legte die Bank weitere 36 Millionen für gefährdete Kredite zurück. Der Nettogewinn brach im Jahresvergleich um 64 Prozent auf 21 Millionen Euro ein. Nachdem sich die PBB im ersten Quartal nur knapp in den schwarzen Zahlen gehalten hatte, steht für das erste Halbjahr nun ein Überschuss von 23 Millionen Euro zu Buche. Die Risikovorsorge für gefährdete Kredite summiert sich in diesem Jahr bisher auf 70 Millionen Euro.

Bankchef Arndt wagte zwar weiterhin keine konkrete Gewinnprognose für 2020. "Ein Ende der weltwirtschaftlichen Einschränkungen lässt sich nicht prognostizieren." Er rechne jedoch mit einem "soliden" Ergebnis im operativen Geschäft. Ursprünglich hatte der Vorstand für das laufende Jahr einen Vorsteuergewinn von 180 bis 200 Millionen Euro angepeilt, das Ziel allerdings Anfang Mai wegen der Corona-Krise zurückgezogen. In den ersten sechs Monaten erzielte die PBB nun einen Vorsteuergewinn von 31 Millionen Euro.

Arndt schloss weitere Wertberichtigungen etwa für den Fall eines zweiten Lockdowns nicht aus. So hat die wegen der Pandemie verhängte, wochenlange Schließung von Geschäften bereits einige Kaufhaus- und Modeketten in die Knie gezwungen. Viele Filialen in deutschen Innenstädten wurden oder werden dichtgemacht.

"Die Corona-Krise beschleunigt die Entwicklung im Einzelhandel und drückt auf den Hotelmarkt", sagte Arndt. Er erwartet, dass das Online-Geschäft noch stärker wächst. Zudem werde der Trend zur Arbeit im Home Office Folgen für den Büroflächenbedarf haben. Dennoch ist auch für Arndt noch vieles offen: "Wie stark sich die Corona-Krise auf die einzelnen Immobilienmärkte auswirken wird, kann man noch nicht vorhersagen."

Mut macht dem Manager das zuletzt wieder gewachsene Neugeschäft, das der Bank auch höhere Margen einbrachte. So stieg die durchschnittliche Bruttoneugeschäftsmarge von 1,7 Prozentpunkten im ersten Quartal auf 1,85 Prozentpunkte im zweiten Jahresviertel. Der Vorstand erwartet, dass dieser Trend anhält. Auch dadurch soll das Zinsergebnis in der zweiten Jahreshälfte höher ausfallen als im ersten Halbjahr. Da war es leicht auf 228 Millionen Euro gesunken.

Mit Blick auf die Dividende müssen sich die Aktionäre der PBB weiter gedulden. Die Bank folgt der jüngsten Empfehlung der Europäischen Zentralbank, ihre Dividendenzahlungen bis Januar 2021 auszusetzen./stw/eas/jha/

Quelle: dpa-AFX

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