FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz des rückläufigen Aktien- und Derivategeschäfts hat die Deutsche Börse
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) steigerte der Konzern um neun Prozent auf 2,04 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern 1,2 Milliarden Euro und damit sogar zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Seinen Aktionären will der Vorstand eine Dividende von 3,20 Euro ausschütten, das wären 20 Cent mehr als ein Jahr zuvor.
"Wir haben unsere ehrgeizigen Wachstums- und Gewinn-Ziele voll erfüllt, und das trotz deutlichen zyklischen Gegenwinds der Märkte", sagte Konzernchef Theodor Weimer laut Mitteilung. Seiner Ansicht nach rührt das unter anderem von der breiten Aufstellung des Unternehmens, das er seit Anfang 2018 leitet.
Tatsächlich konnten die wichtigen Segmente Derivate- und Aktienhandel erwartungsgemäß nicht an das hohe Niveau von 2020 anknüpfen, auch das Segment Nachhandel stagnierte. Stattdessen erhöhten andere Zweige ihren Anteil an den Erlösen, darunter etwa der zugekaufte Stimmrechtsberater ISS oder die Strombörse, die vom turbulenten Energiemarkt profitierte.
Im laufenden Jahr will der Vorstand das Wachstumstempo beibehalten. Die Nettoerlöse sollen auf 3,8 Milliarden Euro steigen, während das operative Ergebnis auf 2,2 Milliarden Euro anwachsen soll. Das entspräche jeweils einem Plus von rund acht Prozent. Positive Effekte erhoffen sich die Frankfurter dabei zum einen von den Übernahmen des vergangenen Jahres.
Zum anderen rechnet der Konzern mit zyklischem Rückenwind, insbesondere durch die erwartete Zinswende in den USA. Die 2022er-Ziele liegen im Rahmen der bisherigen Prognosen. 2023 sollen die Erlöse dann auf rund 4,3 Milliarden Euro klettern. Beim operativen Gewinn gibt es kein absolutes Ziel.
Doch ausgehend vom 2020er-Referenzwert, dem angepeilten Plus von zehn Prozent pro Jahr und der Aussage, dass die Marge stabil bleiben soll, ergäbe dies 2023 rechnerisch ein operatives Ergebnis von rund 2,5 Milliarden Euro. Diese Ziele halten die meisten Analysten noch nicht für realistisch. Um diese zu erreichen, müsste die Deutsche Börse wohl weiter zukaufen.
Die derzeitigen Pläne bei möglichen Akquisitionen und wie viel Geld dafür zur Verfügung steht, wird ein Thema bei der Presse- und Analystenkonferenz am Donnerstag sein. Dann werden sich Konzernchef Weimer und Finanzvorstand Gregor Pottmeyer den Fragen der Journalisten und denen der Aktienexperten stellen./jcf/zb/he
Quelle: dpa-AFX