PARIS (dpa-AFX) - Der Lebensmittelkonzern Danone
Die jüngste Entwicklung gibt dem Management um den neuen Konzernchef Antoine de Saint-Affrique Grund für vorsichtigen Optimismus. "Dies ist eine gute Nachricht", sagte Finanzchef Jürgen Esser zur Zahlenvorlage in Paris vor Journalisten. Beruhigend sei vor allem die Lage in Nordamerika, wo der Konzern inzwischen die Preise für den größten Teil seines Sortimentes angehoben habe. Die Preissteigerungen hatten bei Beobachtern Sorgen ausgelöst, dass sich die Konsumenten zurückhalten könnten. In diesem Jahr komme es darauf an, das richtige Preisniveau zu finden, um die beschleunigte Kosteninflation zu dämpfen, sagte Esser.
An der Börse und von Analysten wurden die Zahlen des Konzerns entsprechend zur Wochenmitte mit Begeisterung aufgenommen. "Dies war ein guter Start für den neuen Konzernchef", schrieb RBC-Analyst James Edwardes Jones in einer Studie. John Ennis von Goldman Sachs sprach von leicht übertroffenen Erwartungen und sah vor allem das Wassergeschäft als wesentlichen Treiber.
Das im EuroStoxx 50
Der neue Danone-Chef hatte im vergangenen September das Zepter beim Konzern übernommen, nachdem aktivistische Investoren für den Abgang seines Vorgängers Emmanuel Faber gesorgt hatten. De Saint-Affrique, zuvor Chef des Schweizer Schokoladenproduzenten Barry Callebaut, steht vor der Herausforderung, das im Vergleich zu Wettbewerbern schwache Wachstum bei Danone wieder anzukurbeln. Seit 2015 war das Mengenwachstum des Herstellers von Produkten wie Fruchtzwerge-Joghurt und Actimel kontinuierlich zurückgegangen. Auch im vergangenen Jahr lagen die abgesetzten Volumina unter dem Vorjahr, im Schlussquartal jedoch um 0,4 Prozent darüber.
Vorrangig dank der Preissteigerungen kletterte der Erlös auf Zwölfmonatssicht um 2,8 Prozent auf 24,3 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis - also vor den Effekten von Zu- und Verkäufen sowie den Folgen von Währungsumrechnungen - zog der Umsatz um 3,4 Prozent an. Das Wachstum übertraf die Erwartungen der Analysten.
Wegen der hohen Kosten lag die um Sondereffekte bereinigte operative Marge hingegen mit 13,7 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau und fiel damit so niedrig aus wie seit 2015 nicht mehr. Analysten hatten dies aber bereits erwartet. Unter dem Strich ging der Gewinn um knapp zwei Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro zurück. Die Dividende soll mit 1,94 Euro je Aktie unverändert bleiben.
Der Konzern kämpft bereits seit zwei Jahren mit den Belastungen der Pandemie. 2020 war vor allem das Wassergeschäft wegen der Restaurant-Schließungen eingebrochen. Der Konzern hatte daraufhin den Abbau von 2000 Stellen angekündigt. Im vergangenen Jahr konnte sich Danone nach einem schwachen Jahresauftakt dann sukzessive erholen, wobei das Schlussquartal mit einem Umsatzplus von fast elf Prozent am stärksten ausfiel.
Das Wassergeschäft verzeichnete in dem letzten Jahresviertel besonders hohe Wachstumsraten, aber auch die Geschäfte mit Milchprodukten und Spezialnahrung knüpften an die vorangegangene Erholung an. Wie vom Konzern angepeilt, kehrte Danone damit im zweiten Halbjahr zu profitablem Wachstum zurück.
Einen Ausblick auf 2022 blieb das Management zunächst noch schuldig. Den dürfte es auf einem Kapitalmarkttag geben, der für den 8. März angesetzt ist. Dann werde Danone über seine weiteren Schritte auf "unserem Weg zu Wachstum und Erneuerung" informieren, sagte der Konzernchef laut der Mitteilung./tav/jcf/stk
Quelle: dpa-AFX