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30.07.2020 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: Credit Suisse dreht trotz Gewinnplus weiter an der Kostenschraube

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Credit Suisse

ZÜRICH (dpa-AFX) - Glänzende Geschäfte mit Anleihen und anderen Wertpapieren haben der Schweizer Großbank Credit Suisse in der Corona-Krise überraschend einen Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Überschuss von knapp 1,2 Milliarden Schweizer Franken (1,1 Mrd Euro) und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Donnerstag in Zürich mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.

Jetzt will die Credit Suisse ihren Aktionären die zweite Hälfte der Dividende für 2019 ausschütten, die sie wegen der wirtschaftlichen Pandemiefolgen auf Druck der Aufsichtsbehörde zunächst einbehalten hatte. Je Aktie soll es damit insgesamt 0,2776 Franken geben.

An anderer Stelle wird gespart: Bis 2022 will das Management um Bankchef Thomas Gottstein die jährlichen Kosten der Bank um 400 Millionen Franken senken. Dafür will er manche Aufgaben im operativen Geschäft etwa der hauseigenen Investmentbank bündeln und Doppelstrukturen abbauen. Zudem will Gottstein die Vermögensverwaltung stärker ausbauen und will den drei Einheiten dieses Bereichs mittelfristig mindestens zwei Drittel des eingesetzten Kapitals der Bank zuteilen. Die Bank hatte bereits unter seinem Vorgänger Tidjane Thiam von 2015 bis 2018 ein umfangreiches Umbauprogramm durchgezogen.

An der Börse bescherten die Neuigkeiten der Credit-Suisse-Aktie nur kurzzeitig Auftrieb. Nach einem Kurssprung von 3,6 Prozent zum Handelsstart ging es immer weiter abwärts. Am späten Vormittag lag das Papier mit 0,20 Prozent im Minus bei 9,594 Franken, gehörte damit aber immer noch zu den stärkeren Werten im schweizerischen Leitindex SMI .

Im zweiten Jahresviertel konnte die Credit Suisse ihre Erträge entgegen den Erwartungen um elf Prozent auf 6,2 Milliarden Franken steigern. Zwar legte sie weitere 296 Millionen Franken für mögliche Kreditausfälle in der Corona-Krise zurück. Das war zwar fast zwölfmal so viel wie ein Jahr zuvor, jedoch nur gut halb so viel wie im ersten Quartal 2020./stw/men/eas

Quelle: dpa-AFX

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