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ROUNDUP: Corona-Krise macht Autowaschanlagenhersteller Washtec zu schaffen

ROUNDUP: Corona-Krise macht Autowaschanlagenhersteller Washtec zu schaffen
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28.07.2020 ‧ dpa-Afx

AUGSBURG (dpa-AFX) - Die Corona-Krise setzt dem Autowaschanlagenhersteller Washtec weiterhin deutlich zu. Nach einem Rückgang bereits zum Jahresstart sanken Umsatz und operatives Ergebnis auch im zweiten Quartal, wie das Unternehmen am Dienstag in Augsburg mitteilte. An der Börse ging es für das im Nebenwerteindex SDax notierte Papier am Morgen klar abwärts.

Im Vergleich zum Vorjahr waren Washtecs Erlöse im dreimonatigen Berichtszeitraum um mehr als 17 Prozent auf 88,1 Millionen Euro gefallen. Ausschlaggebend für die Rückgänge im zweiten Jahresviertel bis Ende Juni waren vor allem stark rückläufige Absatzzahlen im Verkauf von Anlagen. Dabei traf es insbesondere den europäischen Markt, auf dem die Umsätze der Firma um fast ein Viertel einknickten. Das Service- und Chemiegeschäft war indes nur leicht rückläufig.

Das operative Ergebnis (Ebit) ging mit minus 47 Prozent noch deutlicher zurück auf 3,5 Millionen Euro. Die entsprechende Rendite lag bei 4 Prozent, nachdem sie vor einem Jahr noch 6,2 Prozent betragen hatte. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 2,4 Millionen Euro nach einem Überschuss von 3,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

An der Börse gehörte das Washtec-Papier mit einem Kursverlust von knapp vier Prozent zu den größten Verlierern im SDax. Vom Corona-Crash hat sich der Kurs anders als der Gesamtmarkt noch längst nicht erholt: Zum bisherigen Jahreshoch von Anfang Februar bei knapp 57 Euro fehlen noch fast 40 Prozent, aktuell notiert das Papier bei Kursen um 34 Euro.

Vor allem die Corona-Pandemie hatte der Aktie zugesetzt, doch Washtec leidet nicht erst seit der vom Virus ausgelösten Krise. Das Unternehmen kämpft bereits seit geraumer Zeit mit Problemen in seinem Großkundengeschäft. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres hatte die Firma sogar rote Zahlen geschrieben und im April die Prognose für 2020 zurückgezogen. Auch die Dividende für 2019 wurde gestrichen.

Zu Wochenbeginn hatten die Augsburger nunmehr eine neue Prognose für das laufende Jahr veröffentlicht. Washtec rechnet demnach mit einem Rückgang der Erlöse um 15 bis 20 Prozent und einem ebenfalls sinkenden operativen Ergebnis (Ebit). Die Ebit-Rendite dürfte auf 3 bis 5 Prozent zurückgehen im Vergleich zu 8,3 Prozent im Vorjahr.

Commerzbank-Analyst Michael Junghans sieht durch die Prognose und die Quartalszahlen sein negatives Votum für die Aktie bestätigt. Die neuen Ziele deuteten auf den womöglich deutlichsten Umsatzrückgang bei Washtec seit dem Jahr 2004 hin, schrieb der Experte in einer ersten Reaktion am Dienstag.

Mit den zunehmenden Lockerungen in der Corona-Krise nach dem weltweiten Lockdown zeichnete sich zuletzt aber auch bei Washtec eine Besserung ab. So hellte sich den Angaben zufolge die Situation in Europa im Quartalsverlauf wieder auf. Hinkte der Auftragsbestand zum Ende des Halbjahres noch deutlich dem Vorjahr hinterher, verzeichnete das Unternehmen für Juni einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Besser sieht die Lage zudem im Asien-Pazifik-Raum aus, dort lag der Auftragsbestand nach den ersten sechs Monaten leicht über dem Vorjahr.

Mittelfristig will das Washtec-Management wieder zweistellige operative Renditen erreichen. Der Konzern hatte dazu bereits im April zusätzlich zu den bereits bestehenden Sparprogrammen weitere Maßnahmen eingeleitet, die aktuell umgesetzt würden, hieß es weiter. Im ersten Halbjahr konnte Washtec seine Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent drücken./tav/eas/mis

Quelle: dpa-AFX

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