HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Continental
Degenhart zufolge geht es potenziell um etwa jede zehnte der 30 000 Stellen, die von dem Sparprogramm betroffen sind. Mit Blick auf Sorgen wegen eines Stellenabbaus im Fall eines Verkaufs sagte Degenhart: "Gerade hier bedeutet das nicht, dass diese Arbeitsplätze automatisch verloren gehen, ebenso wie in anderen Teilen des Unternehmens, die wir in verschiedener Weise neu ausrichten oder verändern."
Die Aktie des Autozulieferers legte am Mittwochmorgen zeitweise um rund ein Prozent auf mehr als 100 Euro zu. Wenig später drehte der Kurs jedoch mit 0,44 Prozent ins Minus auf 99,14 Euro. Vom Corona-Crash hat sich die Aktie bisher noch nicht ganz erholt, unterm Strich steht seit Jahresbeginn ein Abschlag von rund 14 Prozent.
Continental hatte sein Sparprogramm zuletzt verschärft. Das Unternehmen will weltweit 30 000 Stellen "verändern", davon 13 000 in Deutschland. Neben dem Wegfall von Stellen zählen auch Umschulungen von Mitarbeitern und Verlagerungen von Jobs dazu. Dass der Konzern dies noch ein weiteres Mal ausweiten muss, ist Degenhart zufolge unwahrscheinlich. "Die Gefahr sehe ich nur dann, wenn die Politik wegen neuer Corona-Ausbrüche einen zweiten Lockdown verhängen würde. Das wäre nicht nur für uns eine Katastrophe."
Gemessen an der Zahl der Mitarbeiter müsse Continental in Deutschland stärkere Anpassungen vornehmen als bisher, sagte der Manager. "Wir haben Deutschland in der Vergangenheit rücksichtsvoller behandelt als den Rest der Welt. Aber das ist nicht mehr durchhaltbar."
Continental - nach Bosch der weltweit zweitgrößte Autozulieferer - baut die Strukturen in Richtung Elektronik, Sensorik, E-Mobilität und Software um. Der Schwerpunkt der Hannoveraner soll künftig vor allem auf IT-Systemen und Vernetzung liegen. Die Antriebssparte soll in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden./sl/knd/mne/
Quelle: dpa-AFX