KOBLENZ (dpa-AFX) - Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter Compugroup
Das Papier legte an der MDax-Spitze
Der Aktienkurs der Compugroup verläuft seit einiger Zeit ruckelig. Im vergangenen Herbst hatte das Unternehmen eine Investitionsoffensive angekündigt, um die Wachstumsmöglichkeiten durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu nutzen - was aber zunächst ins Geld geht und die Marge belastet. Anfang Februar wurde die Aktie noch zu über 85 Euro gehandelt, stürzte Anfang Mai aber sogar bis auf unter 60 Euro ab.
Nach und nach soll das deutsche Gesundheitswesen mit der elektronischen Krankenkassenkarte und der elektronischen Patientenakte auf einen schnelleren und effizienteren Datenaustausch aufgerüstet werden. Die Compugroup bietet für Arztpraxen und Apotheken auch die dafür nötige Hardware an - und verkauft bei dem Rollout der Technik gern auch noch neue Software mit. Compugroup-Chef Dirk Wössner rechnet sich in dem Bereich gute Chancen für Wachstum und Gewinne aus. Zudem wird auch in Krankenhäusern und bei den Kassen mehr und mehr auf digitale Datenverarbeitung umgestellt.
Im zweiten Quartal legte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Unternehmens im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 51 Millionen Euro zu, wie die Compugroup mitteilte. Analysten hatten zuvor mit weniger gerechnet. Auch die entsprechende Marge lag mit 21 Prozent etwas besser als erwartet, lag jedoch wegen höherer Investitionen niedriger als ein Jahr zuvor.
Der Umsatz kletterte vor allem dank Übernahmen um 34 Prozent auf 241 Millionen Euro. Aus eigener Kraft lag der Anstieg bei gut 10 Prozent - und damit über dem für das Gesamtjahr angepeilten organischen Plus von 4 bis 8 Prozent. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn um rund fünf Prozent auf 17 Millionen Euro. An seinen Jahreszielen hält das Management fest./men/stw/zb
Quelle: dpa-AFX