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20.10.2021 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: Chipausrüster ASML wegen Teilemangel zurückhaltend - Starke Nachfrage

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ASML

VELDHOVEN (dpa-AFX) - Der Chipausrüster ASML kann die starke Nachfrage von Chipfertigern wegen Materialengpässen in der Lieferkette aktuell voraussichtlich nicht voll ausschöpfen. Für das laufende vierte Quartal zeigte sich das Management um Peter Wennink verhaltener als Analysten, trotz überraschend hohen Auftragseingängen. Grundsätzlich bleibt der Anbieter von Maschinen zur Halbleiterherstellung aus dem niederländischen Veldhoven aber optimistisch. Auch im kommenden Jahr sollen viele der derzeit treibenden Faktoren dem Unternehmen in die Hände spielen, wie es am Mittwoch hieß.

Die Aktie des EuroStoxx-50-Schwergewichts fiel in den ersten Handelsminuten um drei Prozent. In den vergangenen Wochen hatte das Papier von seinem Mitte September erreichten Rekordhoch bei über 764 Euro spürbar nachgegeben, zuletzt aber wieder zur Erholung angesetzt, liegt aber immer noch rund 100 Euro unter dem Rekordniveau. Seit Ende 2018 hat sich der Kurs mehr als verfünffacht. ASML ist mit einem Börsenwert von circa 275 Milliarden Euro inzwischen einer der wertvollsten Konzerne Europas.

Anleger schätzen vor allem die Quasi-Monopolstellung der Niederländer bei den zukunftsträchtigen EUV-Lithografiemaschinen (Extrem-Ultraviolett-Lithografie), die Chipkonzernen die Produktion kleinerer und damit leistungsfähigerer Chips ermöglichen soll. Allerdings gibt es Zweifel daran, ob die Technologie auch in China vermarktet werden kann: Die niederländische Regierung hat noch keine Exportlizenz für die EUV-Technik in die Volksrepublik vergeben, und die USA haben bereits durchblicken lassen, dass sie davon auch wenig halten würden. Die weltgrößten Chipfertiger sind der taiwanesische TSMC-Konzern und das koreanische Unternehmen Samsung .

In den Monaten Oktober bis Dezember kalkuliert ASML nun mit einem Umsatz von 4,9 bis 5,2 Milliarden Euro. Experten hatten im Schnitt aber das obere Ende der Spanne auf dem Zettel. Bei den Aufträgen sah es eigentlich sehr gut aus: Im dritten Quartal kamen per saldo Bestellungen in Höhe von 6,2 Milliarden Euro dazu - weit mehr als gedacht. ASML profitiert derzeit von dem starken Kapazitätsausbau der Chipindustrie wegen des weltweiten Angebotsengpasses bei Halbleitern.

"Die Nachfrage bleibt hoch", sagte auch Wennink laut Mitteilung. Wegen des Umbaus der Wirtschaft in Richtung Digitalisierung und wegen des aktuellen Chipmangels in vielen Branchen müsse ASML seine Kapazitäten ausbauen, um die aktuelle und künftige Nachfrage sowohl bei Speicher- als auch Logikchips bedienen zu können.

Finanzchef Roger Dassen verwies jedoch darauf, dass einige eingeplante Erlöse erst im kommenden Jahr gebucht werden könnten. Unter anderem erlebt der Konzern derzeit Engpässe in der Lieferkette, zudem gab es am Standort Veldhoven kleinere Probleme beim Hochlauf in der Produktion und in einem neuen Logistikzentrum, die das Management nun aber im Griff haben will.

Im dritten Quartal blieb ASML mit dem erzielten Erlös knapp unter den Erwartungen von Marktexperten. Der Umsatz lag in den Monaten Juli bis September bei 5,24 Milliarden Euro und damit 30 Prozent über dem Vorquartal. In der Chipbranche vergleichen Fachleute das Abschneiden der Unternehmen wegen stark schwankender Preise und Marktbedingungen oft mit dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum.

Vom Konzern hieß es, starke Nachfrage gebe es insbesondere von Smartphoneherstellern und aus dem Serverbereich. Im PC-Markt gebe es hingegen einige Fragezeichen. Unter dem Strich verdienten die Niederländer im dritten Quartal 1,74 Milliarden Euro - rund zwei Drittel mehr als noch im Vorquartal.

ASML bestätigte die kürzlich ausgegebenen Mittelfristziele bis 2025. Zudem bleibt der Konzern bei seinem jüngst angekündigten Aktienrückkauf im Volumen von 9 Milliarden Euro bis Ende 2023. Als Zwischendividende soll es 1,80 Euro je Aktie geben. Am Vortag hatte ASML den Verkauf zweier Töchter aus der im vergangenen Jahr erworbenen Berliner Glas Gruppe an den Technologiekonzern Jenoptik angekündigt und will dafür 300 Millionen Euro einstreichen./men/zb/eas

Quelle: dpa-AFX

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