OLDENBURG (dpa-AFX) - Nach der überraschenden Abberufung von Cewe
Die börsennotierte Cewe Stiftung & Co KGaA erklärte daraufhin am Sonntag, dass das Unternehmen "für eine nachhaltige Werteorientierung und Diversität steht". Zwischen 2017 und 2021 sei die Anzahl der Frauen in Führungspositionen um mehr als 50 Prozent von 95 auf 146 gestiegen. Auf der Geschäftsführungsebene sei die Hälfte der neu zu besetzenden Positionen mit Frauen besetzt worden. Insgesamt beträgt der Anteil der Frauen im Unternehmen Unternehmensangaben zufolge 48,5 Prozent per Ende Dezember. Die Förderung von Frauen in
Führungspositionen spiegele sich in der Diversität bei der Stellenbesetzung
wider.
Das Koratorium mit seinem Vorsitzenden Rolf Hollander hatte dagegen am Freitag kritisiert, Friege habe die Notwendigkeit der Förderung der Diversität im Unternehmen sowie den Prozess der Berufung einer Frau als Vorständin Personal und Organisationsentwicklung durch das Kuratorium nicht forciert, sondern stark behindert. Auch habe er eine von Cewe-Mitarbeiterinnen getriebene Initiative der Frauenförderung innerhalb des Unternehmens nicht unterstützt. Dass Friege "das gesellschaftlich und cewe-intern bedeutende Thema Frauen im Vorstand und weiteren leitenden Funktionen nicht erkannt und implementiert" habe, sei nach Überzeugung Hollanders ein unentschuldbares Versäumnis.
Hollander hatte am 17. März mitgeteilt, der Vertrag mit Friege werde wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Unternehmensführung nicht über den 31. Dezember 2022 hinaus verlängert. Als persönlich haftende Gesellschafterin führt die Neumüller Cewe Color Stiftung die Geschäfte der börsennotierten Cewe Stiftung & Co KGaA. In der komplizierten Führungsstruktur der Cewe Stiftung & Co KGaA sind Vorstandspersonalien Sache des Stiftungskuratoriums. Die Entscheidung zur Trennung von Friege fiel nicht einstimmig. Sie habe "intern und extern zu einer Reihe von Fragen geführt", hieß es in der aktuellen Mitteilung des Kuratoriums./sl/DP/he/nas
Quelle: dpa-AFX