MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Cancom
Cancom schlingert damit weiter durch die Krise, während der größere Konkurrent Bechtle
Zwar werde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigen, was bei Cancom ein Plus von 5 bis 10 Prozent bedeutet. Das ist auch mehr als bisher mit einem "moderaten" Anstieg veranschlagt. Cancom legte in den ersten neun Monaten bei den Erlösen mit plus gut 8 Prozent sogar stärker zu als Bechtle laut Eckdaten mit knapp 7 Prozent.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte bei Cancom aber nur noch 110 bis 115 Millionen Euro erreichen und damit unter dem Vorjahreswert von 119,2 Millionen Euro liegen. Auch hier hatten die Münchener bisher eigentlich mit einem moderaten Anstieg kalkuliert.
Coronabedingt sei einerseits mit einer hohen Nachfrage nach Lösungen für mobiles Arbeiten zu rechnen, hieß es zur Begründung. Im Gegenzug seien jedoch "erhebliche Effekte" im Bereich Serviceleistungen zu erwarten. Cancom bietet Kunden aus dem privaten und öffentlichen Sektor Einrichtung und Management von IT-Systemen an. Wenn Beschränkungen dazu führen, dass Servicetechniker die Kunden nicht mehr besuchen können, führt das zu deutlichen Belastungen im Geschäft des Konzerns.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nach vorläufigen Zahlen um 8,3 Prozent auf 393,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank von 33,6 auf 31,7 Millionen Euro. Dabei hatte das Ebitda des Vorjahres einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 1,6 Millionen Euro enthalten.
Cancom habe eine starke Erholung der Marge nach dem Corona-Quartal erlebt, schrieb Jefferies-Experte Martin Comtesse. Hinsichtlich des vierten Quartals aber baue sich neue Unsicherheit auf. Mit dem positiven Signal bei der Marge sollte sich der Fokus von Investoren aber auf die Gewinndynamik nach 2020 richten - das könnte auch dabei helfen, den Bewertungsrückstands der Aktie zu Bechtle von 30 Prozent aufzuholen./men/eas/fba
Quelle: dpa-AFX