ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag
"Wir gehen nun davon aus, dass die Ergebnisse für das Gesamtjahr im oberen Bereich unserer im Juni angehobenen Prognose liegen werden", fügte der Manager hinzu. Im Gesamtjahr soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro zulegen.
Im zweiten Quartal kletter der Umsatz im Jahresvergleich um 45,9 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro, wie das im Dax
Im Tagesgeschäft lief es in beiden Geschäftsbereichen deutlich besser, wobei die Sparte Specialties erneut deutlich stärker zulegte als Essentials. Im ersten Geschäftsfeld konzentriert sich Brenntag auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen für ausgewählte Branchen. Im zweiten Bereich vermarktet das Unternehmen Prozesschemikalien.
Unter dem Strich blieb im zweiten Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 287,5 Millionen Euro und damit etwas mehr als das Doppelte wie im Vorjahr. Umsatz und Ergebnisse fielen besser aus als Experten erwartet hatten.
Der seit 2020 amtierende Brenntag-Chef Kohlpaintner hatte dem Unternehmen einen Großumbau verordnet, um es profitabler zu machen. Abläufe und Strukturen sollten verbessert werden, auch rund 1300 Stellen will Brenntag bis Ende 2022 streichen. Bis Ende Juni seien davon bereits 1060 weggefallen, von den geplanten rund 100 Standortschließungen schon 85 erreicht. Bis Ende Juni habe das Unternehmen mit dem Programm ein zusätzliches jährliches operatives Ergebnis (Ebitda) von 195 Millionen Euro generiert. Dies entspreche etwa 90 Prozent der geplanten 220 Millionen Euro.
Brenntag ist ein international tätiger Händler von Industrie- und Spezialchemikalien sowie Inhaltsstoffen, der bei Chemiekonzernen in größeren Mengen einkauft und sie in kleineren Mengen verkauft. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen über kleinere Übernahmen gewachsen. Konjunkturabschwünge treffen Brenntag in der Regel weniger stark als Chemiekonzerne, weil Kunden dann geringere Mengen an Chemikalien benötigen und diese vermehrt beim Händler statt beim Produzenten kaufen./mne/ngu/mis
Quelle: dpa-AFX