PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank BNP Paribas
Gemessen am Jahresziel schnitt die Bank in den ersten neun Monaten sogar besser ab. Mit knapp 5,5 Milliarden Euro verdiente sie nur 13,4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im ersten Halbjahr hatte die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle stärker am Ergebnis gezehrt als im dritten Quartal. Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich zwischen Ende Juni und Ende September von 12,4 auf 12,6 Prozent.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die BNP-Aktie legte am Morgen an der Pariser Börse um 5,4 Prozent auf 32,81 Euro zu und war damit mit Abstand Spitzenreiter im französischen Leitindex Cac 40
Im dritten Quartal profitierte BNP besonders von einem brummenden Handelsgeschäft. Im Aktienhandel legten die Erträge im Jahresvergleich um mehr als 21 Prozent zu. Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen sprangen sie sogar um 36 Prozent nach oben. Konzernweit konnte die Bank ihre Erträge dadurch mit knapp 10,9 Milliarden Euro stabil halten. Die Bank habe die Erwartungen in allen Geschäftsbereichen und Untersegmenten übertroffen, schrieb Branchenexpertin Flora Bocahut vom Analysehaus Jefferies.
Unterdessen muss BNP zwar um die Rückzahlung weiterer Darlehen in Milliardenhöhe fürchten und legte im dritten Quartal 1,25 Milliarden Euro für gefährdete Kredite zurück. Analysten hatten jedoch mit einer noch höheren Summe gerechnet. In ersten neun Monaten des Jahres hat die Bank insgesamt 4,1 Milliarden Euro in die Risikovorsorge gesteckt, rund 84 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Angesichts der jüngsten Ergebnisse lockt das Management die Aktionäre mit der Aussicht, dass sie für das Krisenjahr 2020 eine Dividende bekommen könnten. Sofern die europäischen Bankenaufseher den wegen der Corona-Krise verhängten Dividendenstopp aufheben, könnte das Institut die Hälfte des Jahresgewinns an die Aktionäre ausschütten./stw/mis/stk
Quelle: dpa-AFX