MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW
Im Zuge der Neubewertung der bisher gehaltenen 50 Prozent ergebe sich auf Basis einer ersten Einschätzung ein positiver Einmaleffekt von 7 bis 8 Milliarden Euro im Finanzergebnis der Autosparte, hieß es. In den kommenden Wochen soll der Wert genauer spezifiziert werden. Die BMW-Aktien reagierten positiv auf die Nachricht. Das im Dax notierte Stammpapier lag am Mittag 2,2 Prozent im Plus.
Bisher waren die Zahlen des chinesischen Produktions-Gemeinschaftsunternehmens von BMW nicht in den Konzernzahlen bei Umsatz und operativem Ergebnis enthalten, sondern die anteiligen Gewinne wurden im Finanzergebnis unter den gehaltenen Beteiligungen ausgewiesen. Das ist eine sogenannte "At Equity"-Bilanzierung. Das ändert sich nun. So würden ausgewiesener Umsatz und Ergebnis der Autosparte deutlich zulegen, hieß es von BMW. 2022 ergebe sich aber kein bedeutender Effekt auf die Marge in dem Segment.
BMW erhält jetzt von den gemeinhin lukrativen Geschäften in der Volksrepublik mit der Mehrheitsübernahme einen größeren Anteil. Analysten rechnen damit, dass sich die operative Marge im Autogeschäft tendenziell erhöhen dürfte - BMW hatte in der Vergangenheit auch des Öfteren eine Größenordnung von einem Prozentpunkt nach oben genannt, würde BMW die chinesischen Geschäfte so bilanzieren wie Wettbewerber. Damit war Mercedes-Benz
Allerdings wird es mit der höheren Marge in diesem Jahr noch nichts. Wegen Konsolidierungseffekten dürfte sich auf die Rendite im Autobau 2022 kein wesentlicher Effekt ergeben, hieß es von BMW. Aus der Konsolidierung der Zahlungsmittel in den eigenen Bilanzen erwartet das Management abzüglich der Kaufpreiszahlung hingegen einen positiven Nettoeffekt auf den Barmittelzufluss im Autogeschäft (Free Cashflow) von geschätzten 5 Milliarden Euro.
BMW baut seit 2003 zusammen mit Brilliance Autos in der Metropolregion der Megacity Shenyang. Vergangenes Jahr hat BBA mit rund 23 000 Mitarbeitern mehr als 700 000 BMW-Automobile gefertigt. China ist der größte Einzelmarkt für BMW - vergangenes Jahr verkaufte die Gruppe inklusive Mini-Kleinwagen und der Luxusmarke Rolls Royce 2,5 Millionen Autos. Davon gingen 846 237 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini an chinesische Käufer, also rund ein Drittel aller verkauften Konzernautos.
BMW hatte im Oktober 2018 als erster ausländischer Autobauer für 3,6 Milliarden Euro die Mehrheitsübernahme vereinbart. Zuletzt war der Abschluss im ersten Quartal 2022 erwartet worden. Bei herkömmlichen Pkw ist eine solche Mehrheitsübernahme auch erst mit Beginn dieses Jahres möglich. Volkswagen
Quelle: dpa-AFX