FRANKFURT (dpa-AFX) - Technische Probleme bei der Kryptobörse Coinbase
Coinbase hatte gemeldet, dass bei einigen Nutzern Fehler beim Kauf oder Verkauf aufgetreten seien und dass einige möglicherweise einen Nullsaldo auf ihren Konten hätten. "Ihr Vermögen ist sicher", schrieb die größte US-Krypto-Börse auf ihrer Website.
Zuletzt hieß es von Coinbase, einige Fehler könnten wegen des erhöhten Datenaufkommens noch fortbestehen. Der Handel beginne jedoch bereits, sich zu verbessern.
"Derartige Ereignisse können zu Verunsicherung führen, was Anleger in der Regel mit panischen Verkäufen quittieren", schrieb Krypto-Fachmann Timo Emden von Emden Research. Einen Abbruch sollte dies der jüngsten Kursrallye allerdings nicht tun.
Vor Bekanntwerden der Störung hatte der Bitcoin an seine zu Wochenbeginn neu entfachte Rally angeknüpft und war erstmals seit November 2021 über 60 000 US-Dollar gestiegen. In der Spitze kletterte die Kryptowährung bis auf 64 000 Dollar. Das Rekordhoch von knapp 69 000 Dollar war damit in greifbare Nähe gerückt. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin in der Spitze um mehr als die Hälfte zugelegt.
"Zugpferd Nummer eins bleibt das heranrückende Bitcoin-Halving", fuhr Emden fort. Dabei handelt es sich um ein Ereignis im April, bei dem die Belohnung für die Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen halbiert wird. In der Folge wächst das Angebot an Bitcoin langsamer, was in der Vergangenheit meist zu Kursgewinnen geführt hat.
Emden verwies zudem auf die anhaltende Rekordjagd an den Aktienmärkten, die Anleger in riskantere Assets locke. "Der Rekordfunke an den globalen Aktienmärkten dürfte nun auch auf Bitcoin und Co. übergesprungen sein", sagte er. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland erreichen die Aktienindizes derzeit einen Rekord nach dem anderen. Am Mittwoch erreichte der Dax
Außerdem lockt laut Emden auch das sich nähernde Rekordhoch von Bitcoin Interessenten an. "Anleger befinden sich im Gipfelfieber und lechzen nach neuen Rekordmarken." Der Höchststand von etwas weniger als 69 000 Dollar wurde im November 2021 erreicht. Danach setzte allerdings eine steile Talfahrt ein, die den Kurs innerhalb weniger Monate bis auf gut 15 000 Dollar abstürzen ließ.
Seit einigen Monaten geht es mit dem Kurs aber kräftig bergauf. Wesentlicher Grund dafür ist die Zulassung spezieller US-Fonds, mit denen auf die Wertentwicklung von Bitcoin gesetzt werden kann, ohne die Digitaldevise selbst unmittelbar zu besitzen. Diese Spot-ETF wurden bereits im Januar von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC zugelassen und haben seither viel Kapital angezogen. Laut der US-Bank JPMorgan hat seither vor allem das Interesse von Kleinanlegern deutlich zugenommen./bgf/jsl/jha/la/he
Quelle: dpa-AFX