HAMBURG (dpa-AFX) - Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf
"2022 war für uns bisher ein erfolgreiches Jahr", kommentierte Warnery am Donnerstag die Entwicklung. So habe Beiersdorf seine starke Wachstumsdynamik auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Zudem sei die Profitabilität deutlich verbessert worden. "Für das zweite Halbjahr erwarten wir zusätzlichen Gegenwind durch wirtschaftliche und politische Spannungen", begründete der Konzernchef jedoch die vorsichtige Prognose.
So rechnet Beiersdorf mit einem organischen Wachstum am oberen Ende des mittleren einstelligen Bereichs, was eine schwächere Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte impliziert. Beim Konsumentengeschäft soll das obere Ende dieser Spanne hingegen "mindestens" erreicht werden, konkretisierte Hermann in einer Telefonkonferenz die Prognose für den Bereich weiter nach oben. Die bereinigte operative Marge soll konzernweit weiter auf dem Vorjahresniveau von 13 Prozent liegen. So verwies Warnery neben den wirtschaftlichen Unsicherheiten auf harte Verhandlungen mit dem deutschen Handel über Preiserhöhungen.
Die Aktie legte am Nachmittag um rund 1,7 Prozent auf 104 Euro zu und setzte damit ihren guten Lauf in diesem Jahr fort. Analysten lobten die Zahlen, notierten aber auch, dass der Ausblick nun konservativ erscheine. Zwischenzeitlich notierte das Papier wieder über 105 Euro und damit so hoch wie seit September 2021 nicht mehr.
Im ersten Halbjahr stiegen die Erlöse nämlich um 15,5 Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte. Organisch - bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe - lag das Wachstum bei 10,5 Prozent. Angetrieben wurde die Entwicklung vom Konsumentengeschäft, welches dank einer hohen Nachfrage nach Nivea-Produkten sowie medizinischer Hautpflege wie Eucerin prozentual zweistellig zulegte. Im zweiten Quartal zeigte sich dabei den Angaben zufolge das Geschäft robust. So wuchs die Marke Nivea organisch um gut 13 Prozent, das Geschäft mit medizinischer Hautpflege legte um mehr als ein Viertel zu.
Lediglich bei der Luxuspflegemarke LaPrairie lief es nicht rund. Wie erwartet musste die stark in China vertretene Marke wegen der dortigen Lockdowns Federn lassen und verzeichnete einen Rückgang von mehr als sieben Prozent. Allerdings sieht Warnery in den Monaten Juni und Juli bereits wieder eine starke Erholung, was ihn für die restliche Entwicklung des Jahres zuversichtlich stimmt. Für das dritte Quartal rechnet der Manager wieder mit einem prozentual zweistelligen Wachstum.
Die Klebstoffmarke Tesa wuchs wegen Lieferkettenstörungen sowie des Lockdowns in China deutlich geringer als das Konsumentengeschäft und kam im Quartal auf ein Plus von fast sechs Prozent.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) stieg im ersten Halbjahr insgesamt von 595 Millionen auf 710 Millionen Euro, die entsprechende Marge verbesserte sich von 15,3 auf 15,9 Prozent. Nach Steuern verblieben 505 Millionen Euro und damit ebenfalls wesentlich mehr als die im Vorjahr erreichten 404 Millionen. Dabei profitierte das Unternehmen auch von Preiserhöhungen./nas/mne/men
Quelle: dpa-AFX