HAMBURG (dpa-AFX) - Dank des gut laufenden Hautpflegegeschäfts mit den Marken Nivea und Eucerin nimmt sich der Konsumgüterkonzern Beiersdorf
Im frühen Handel setzte sich das Papier mit einem Aufschlag von 3,4 Prozent an die Dax-Spitze und baute damit das Plus im bisherigen Jahr auf knapp zwölf Prozent aus. Damit liegt der Konzern im Mittelfeld des deutschen Leitindex. Analystin Emma Letheren von der kanadischen Bank RBC schrieb, Beiersdorf habe einmal mehr die Erwartungen übertroffen. Schwachpunkt bleibe La Prairie. Die Markterwartungen hätten zuvor bereits fast den neuen Zielsetzungen des Ausblicks entsprochen.
In diesem Jahr soll der Erlös im Konzern und in der Konsumentensparte aus eigener Kraft - sprich ohne Währungs- und Übernahmeeffekte - nun um einen hohen einstelligen bis niedrig zweistelligen Prozentbetrag gegenüber dem Vorjahreswert wachsen, wie Beiersdorf am Donnerstag mitteilte. Bisher gingen die Hamburger von einem organischen Wachstum im mittleren bis höheren einstelligen Bereich aus.
Sollte es im Luxusgeschäft besser laufen, könne der Konzern in der Konsumentensparte auch einen Wert am oberen Ende der Umsatzspanne erreichen, hieß es. Im ersten Halbjahr war Beiersdorf mit einem bereinigtem Erlösplus in Höhe von 12,3 Prozent im Konzern gut unterwegs.
Inklusive aller Effekte steigerte der Konzern den Erlös um gut zehn Prozent auf 4,94 Milliarden Euro und damit etwas stärker als von Experten gedacht. Vor allem beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern schnitt Beiersdorf besser ab als von Fachleuten erwartet, dieses kletterte von 710 Millionen Euro ein Jahr zuvor auf 852 Millionen Euro.
Weil Beiersdorf in der zweiten Jahreshälfte mehr Geld in Werbung und Marketing stecken will, um den Absatz zu fördern, bleibt das Unternehmen bei der bisherigen Ergebnisprognose. Diese sieht eine leicht steigende operative Marge gegenüber dem Vorjahreswert von 13,2 Prozent vor. Im ersten Halbjahr stieg die bereinigte Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent.
Beiersdorfs Kernmarke Nivea wuchs in den sechs Berichtsmonaten um gut 15 Prozent, organisch sogar noch etwas stärker. Nivea habe alle Preisverhandlungen in Europa abgeschlossen und damit stabile Bedingungen für die Marke sichergestellt, hieß es. Stärker noch legten die Marken Eucerin und Aquaphor zu, mit zusammen 26 Prozent.
Bei La Prairie hingegen hakte es spürbar: Die Erlöse mit der Luxushautpflege schrumpften im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Zehntel, weil es laut Beiersdorf Probleme im asiatischen Reiseeinzelhandel gab. Die chinesische Regierung habe mittlerweile Maßnahmen gegen steuerbegünstigte Auftragseinkäufe in Duty-Free-Shops im Ausland getroffen. Der Konzern begrüße das, auch wenn es sich im zweiten Quartal in den Verkäufen niederschlug.
Bei Tesa verzeichnete Beiersdorf nur auf organischer Basis einen leichten Umsatzzuwachs. Nominal gingen die Erlöse dagegen etwas zurück. In Europa und Amerika sei es noch vergleichsweise gut gelaufen, weil die Autoindustrie und Elektronikhersteller mehr nachfragten. In Asien dagegen bekam Tesa zu spürten, dass Verbraucher weniger Geld für Smartphones und Unterhaltungselektronik ausgeben, der Umsatz mit Elektronikherstellern ging zurück.
Im zweiten Halbjahr will Beiersdorf das Geschäft bei Tesa aber in Schwung bringen, so ist insgesamt weiter ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Prozentbereich geplant./men/tav/mis
Quelle: dpa-AFX