AHRENSBURG (dpa-AFX) - Der Bildverarbeitungs-Spezialist Basler
2022 soll der Umsatz auf 235 bis 265 Millionen Euro steigen. Das wäre ein Plus zwischen rund neun und 23 Prozent. Die von Bloomberg befragten Experten hatten bisher einen Umsatz am oberen Ende der vom Unternehmen in Aussicht gestellten Spanne erwartet. Die Rendite vor Steuern soll im laufenden Jahr bei neun bis zwölf Prozent liegen. Das ergibt rechnerisch einen Vorsteuergewinn zwischen rund 21 und knapp 32 Millionen Euro. Damit liegt die Gewinnprognose unter den Erwartungen der Experten.
2021 zog der Umsatz - wie bereits bekannt - um 26 Prozent auf knapp 215 Millionen Euro an. Der Gewinn vor Steuern legte im vergangenen Jahr um 37 Prozent auf knapp 21 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit knapp 21 Millionen Euro 38 Prozent mehr als 2020. Die Dividende soll um vier auf 62 Cent steigen.
Der Auftragseingang kletterte im vergangenen Jahr um 78 Prozent auf 322,5 Millionen Euro. Damit verzeichnete Basler sowohl bei den neuen Aufträgen als auch beim Erlös einen Rekord und schnitt besser ab als die Branche.
Die 2022er-Prognose geht auf einen anhaltend starken Investitionszyklus zurück. Der relativ breite Korridor reflektiere die aktuellen Dynamiken auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie die Integration der kürzlich akquirierten Distributionspartner in Korea, hieß es in der Mitteilung. Die Prognose stehe im Einklang mit der ambitionierten Mittelfristplanung des Konzerns, bis Ende 2025 einen Umsatz von etwa 400 Millionen Euro zu erzielen. Die Marge basierend auf dem Vorsteuergewinn soll dabei im Mittel bei zwölf Prozent liegen.
Probleme bereitet nach wie vor der Nachschub an Material, um die Aufträge abzuarbeiten. "Die Herausforderung der Beschaffung von Halbleiterkomponenten wird voraussichtlich auch im Geschäftsjahr 2022 der begrenzende Faktor für das Wachstum bleiben", teilte Basler weiter mit. Immerhin sei zuletzt eine leichte Verbesserung in den Lieferketten zu spüren gewesen. "Weiterhin führt der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen politischen Unruhen zu neuen Unsicherheiten, deren Auswirkungen aktuell noch schwer absehbar sind."
Am Finanzmarkt kam vor allem der Ausblick nicht gut an. Analysten wie Jefferies-Experte Martin Comtesse stuften diesen schlechter als erwartet ein. Das seit 1999 an der Börse notierte Papier rutschte im frühen Handel um 6,6 Prozent auf 101,80 Euro ab. Seit dem Rekordhoch von 174,40 Euro im November 2021 ging es inzwischen gut 40 Prozent nach unten. Trotz der zuletzt kräftigen Verluste zählt das Papier in den vergangenen Jahren zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. So zog der Börsenwert seit Ende 2016 mehr als 400 Prozent auf zuletzt 1,1 Milliarden Euro an./zb/mne/mis
Quelle: dpa-AFX