LONDON (dpa-AFX) - Die britische Großbank Barclays
Im ersten Quartal musste die Bank nur noch 55 Millionen britische Pfund für mögliche Kreditausfälle zur Seite legen. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 2,1 Milliarden Pfund, und über das gesamte vergangene Jahr musste die Bank wegen der Corona-Krise 4,8 Milliarden Pfund für Kreditausfälle zurückstellen. Inzwischen hat sich die Lage in Großbritannien auch wegen Impffortschritten gebessert. So konnten andere Großbanken wie HSBC und Lloyds sogar einen Teil ihrer Risikovorsorge wieder auflösen. Barclays tat dies nicht.
Zusammen mit der Aussicht auf steigende Kosten überschattete diese Tatsache das starke Ergebnis im ersten Quartal. Der Aktienkurs, der sich zuletzt gut entwickelt hatte, fiel deutlich zurück.
Das Papier lag am Vormittag mit einem Abschlag von rund sechs Prozent auf etwa 178 Pence am Ende des europäischen Bankenindex Stoxx 600 Banks
Im ersten Quartal verdiente die Bank mit 1,7 Milliarden Pfund (1,95 Mrd Euro) fast drei Mal so viel wie vor einem Jahr. Neben der stark gesunkenen Risikovorsoge sorgen auch die um zehn Prozent gesunkenen Aufwendungen für den kräftigen Gewinnanstieg.
Dadurch konnten die Briten den Rückgang der Erträge mehr als kompensieren. Diese sanken um sechs Prozent auf rund 5,9 Milliarden Pfund. Probleme bereitet weiterhin das Dauer-Zinstief, das erneut auf die Erträge drückte. Zudem sei gerade in Großbritannien die Kreditnachfrage nach wie vor niedrig, hieß es. Daher rechnet Barclays-Chef James Staley im gesamten Jahr mit Gegenwind bei den Erträgen./zb/stw/jha/
Quelle: dpa-AFX