BERLIN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE
Rebhann war bis zum Regierungswechsel Ende vergangenen Jahres für Baerbock im Bundestag tätig. Dann wechselte er mit ihr ins Auswärtige Amt. Das Ministerium verwies darauf, dass Rebhann seit Mitte Oktober freigestellt sei und "keine beruflichen Kontakte mit RWE gehabt und an keinerlei Vorhaben mit direktem Bezug zu RWE mitgewirkt" habe.
Das Grünen-Parteimitglied begründete seinen Wechsel zu RWE gegenüber der dpa damit, dass er wieder mehr im Bereich Energie und nationalem Klimaschutz tätig sein wolle. "RWE ist ein spannender Konzern, der sich wandelt und die Energiewende mit Milliardeninvestitionen ernst nimmt", sagte der 39-Jährige. "Ich freue mich, zukünftig die Transformation in Richtung CO2-Neutralität des größten deutschen Energieunternehmens aktiv mitgestalten zu können." Im Auswärtigen Amt habe er sich noch vor der Vertragsunterzeichung freistellen lassen. Bei RWE sei er nicht für die Landespolitik in NRW zuständig, sondern für die Bundespolitik.
Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft sind nicht unüblich. So wurde zum Beispiel der frühere Sprecher der Bundesregierung, Thomas Steg, 2012 Cheflobbyist bei Volkswagen
Dies dürfte auch für Rebhann gelten: RWE setzt stark auf erneuerbare Energien, im Rheinischen Revier in Nordrhein-Westfalen bis 2030 aber auch noch auf Braunkohle. In Nordrhein-Westfalens Landesregierung war auch Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) einst Rebhanns Chef: Der künftige RWE-Lobbyist leitet während Krischers Zeit im Bundestag acht Jahre lang dessen Büro. 2018 wechselte er zu Baerbock.
Deren Ehemann Daniel Holefleisch arbeitete einst als Lobbyist bei der Deutschen Post. Vor dem Hintergrund des Wahlerfolgs seiner Frau im vergangenen Jahr schied er bei dem Bonner Konzern aus. Inzwischen ist er für eine politische Kommunikationsagentur tätig./wdw/DP/stw
Quelle: dpa-AFX