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ROUNDUP: Aufseher prüfen Widerstandsfähigkeit von EU-Banken

ROUNDUP: Aufseher prüfen Widerstandsfähigkeit von EU-Banken
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31.01.2023 ‧ dpa-Afx

FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Banken in der Europäischen Union müssen sich in diesem Jahr wieder einer umfassenden Belastungsprüfung der Aufseher stellen. Die europäische Bankenaufsicht fordert 70 Institute auf, in den nächsten Monaten durchzurechnen, ob ihre Kapitalpuffer auch im Falle einer schweren Krise ausreichend wären. Diese Geldhäuser stehen für etwa 75 Prozent des Bankenmarktes in der EU. Veröffentlicht werden sollen die Ergebnisse Ende Juli, wie die European Banking Authority (EBA) am Dienstag mitteilte.

Das angenommene Szenario umfasst eine Verschärfung der geopolitischen Spannungen. Zudem lassen hohe Inflation und steigende Zinsen den privaten Verbrauch und Investitionen stark sinken. In dem Krisenszenario des Tests bricht die Wirtschaftsleistung (BIP) der EU-Staaten in den Jahren 2023 bis 2025 um insgesamt sechs Prozent ein. Damit sei der angenommene Rückgang stärker als in jedem früheren Stresstest, erklärte die EBA. Die Arbeitslosenquote steigt in der simulierten Krise um 6,1 Prozentpunkte. Die Inflationsrate liegt um bis zu drei Prozentpunkte höher, als es ohne Krise der Fall gewesen wäre.

In Deutschland nehmen die Aufseher in dem EBA-Test den Angaben zufolge folgende Institute unter die Lupe: Bayerische Landesbank, Commerzbank , Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apo-Bank), Deutsche Bank, DZ Bank, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Norddeutsche Landesbank (Nord LB) Volkswagen Bank sowie Deutschlands größte deutsche Sparkasse, die Hamburger Haspa. Außerdem müssen mehrere in Deutschland ansässige Töchter von US-Banken den EBA-Test durchlaufen.

57 der 70 Institute im EBA-Stresstest sind Banken aus dem Euroraum und fallen damit unter die direkte Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB). Parallel dazu wird die EZB weitere 42 mittelgroße Geldhäuser unter ihrer Aufsicht einem Stresstest unterziehen.

Dem vorherigen EBA-Test 2021 mussten sich 50 Banken aus 15 europäischen Ländern stellen. Die EZB nahm seinerzeit weitere 51 direkt von ihr beaufsichtigte Banken aus dem Euroraum unter die Lupe. Im EBA-Stresstest erwiesen sich die Kapitalpuffer der meisten Geldhäuser unter widrigsten Bedingungen als ausreichend tragfähig. Die deutschen Institute schnitten in Summe eher schlecht ab und landeten im Vergleich der 15 Länder auf Platz 13. Die Deutsche Bank zählte zu den schwächsten Instituten.

Seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 überprüfen Aufseher rund um den Globus mit solchen Stresstests regelmäßig, wie anfällig Banken im Krisenfall wären. Die Tests sollen möglichst frühzeitig Risiken in den Bilanzen offenlegen. Gegebenenfalls können Aufseher in der Folge von einzelnen Geldhäusern frühzeitig einfordern, ihre Kapitalpuffer zu verstärken. Unumstritten sind Stresstests jedoch nicht: Welche Risiken in den hypothetischen Szenarien wie stark gewichtet werden, liegt in der Hand der Aufseher./ben/stw/DP/ngu

Quelle: dpa-AFX

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