CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Astrazeneca
So kündigte der Konzern am Donnerstag parallel zur Zahlenvorlage einen Lizenzdeal mit dem Unternehmen Eccogene an, den sich Astrazeneca bis zu 2 Milliarden Dollar kosten lässt. Die Chinesen forschen an einem Medikament auf Basis der GLP-1-Technologie unter anderem gegen Diabetes vom Typ 2 und gegen krankhaftes Übergewicht (Adipositas).
GLP-1-Medikamente, die körpereigene Hormone nachahmen, hemmen den Hunger - in Studien verloren die Probanden nachweislich viele Pfunde. Vor allem in den USA ist die Nachfrage groß, das sorgt für Lieferengpässe, aber auch für klingelnde Kassen bei den Konzernen. Bisher hat zwar einzig der Marktführer Novo Nordisk
Astrazeneca hatte unter Unternehmenschef Soriot in den vergangenen Jahren bereits den Fokus stärker auf das lukrative Krebsgeschäft gelegt. Dies zahlt sich jetzt aus. Dank des zuletzt gut gelaufenen Geschäfts rechnet sich das Management nun für das Jahr einen höheren Umsatz aus.
Dieser soll gerechnet zu konstanten Wechselkursen jetzt um einen Prozentsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. In den drei Monaten von Juli bis Ende September hatte der Konzern seinen Erlös um fünf Prozent auf knapp 11,5 Milliarden US-Dollar (rund 10,8 Mrd Euro) über das Niveau des Vorjahreszeitraums steigern können - auf Basis konstanter Wechselkurs ergab sich ein Plus von sechs Prozent. Im Krebsgeschäft zogen die Umsätze mit den wichtigsten Kassenschlagern wie Tagrisso und Imfinzi kräftig an.
Die noch nicht lange zugelassene Brustkrebstherapie Enhertu steuerte ebenfalls zum Umsatzplus bei. Beobachter trauen dem aus der Kooperation mit dem japanischen Pharmakonzern Daiichi Sankyo hervorgegangenen Medikament ebenfalls das Zeug zum Blockbuster zu.
Das für die Konzernprognose maßgebliche bereinigte Ergebnis je Aktie stieg im Berichtszeitraum um vier Prozent, abseits von Währungseffekten hatte das Plus neun Prozent betragen. Damit erfüllte Astrazeneca die Erwartungen von Analysten in etwa. Diese Kennziffer soll 2023 ebenfalls stärker steigen als zuvor angedacht und im besten Fall zu konstanten Wechselkursen im niedrigen Zehnerprozent-Bereich wachsen.
Unter dem Strich brach der Quartalsgewinn um 16 Prozent auf knapp 1,38 Milliarden Dollar ein - im Vorjahr hatte der Konzern noch maßgeblich von einem positiven Steuereffekt maßgeblich profitiert./tav/mne/mis
Quelle: dpa-AFX