GRÜNWALD (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Dermapharm
Der Vorstand peilt demnach für das laufende Jahr ein Umsatzplus von zehn bis 13 Prozent an, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um drei bis sieben Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2021 anziehen. Die Ziele des Unternehmens liegen dabei etwas unter den bisherigen Erwartungen der von Bloomberg erfassten Experten. Analyst Alexander Thiel vom Investmenthaus Jefferies sprach in einer ersten Reaktion von einem "enttäuschenden Ausblick". Allerdings gebe es noch Luft für das Unternehmen, die eigenen Prognosen zu übertreffen.
Die Investoren an der Börse drehten der Aktie am Dienstagmorgen den Rücken zu. Die im SDax notierte Aktie verlor am Vormittag gut 2,6 Prozent auf 59,25 Euro, sie gehörte damit zu den Schlusslichtern im Index der kleineren Werte. Das Papier ist bereits seit Wochen unter Druck, nachdem es in den vergangenen drei Jahren noch stetig nach oben geklettert war. Doch nachdem der Kurs Januar 2022 ein Rekordhoch bei 91,95 Euro erreichte, sind inzwischen mehr als ein Drittel an Wert wieder verloren gegangen.
Zum Wachstum in diesem Jahr sollen laut Unternehmenschef Feldmeier neben dem Kerngeschäft die erweiterte Impfstoffkooperation mit dem Mainzer Unternehmen Biontech
Die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr will Dermapharm am 12. April vorlegen. Vorläufige Kennziffern hatte das Unternehmen vor einer Woche veröffentlicht. Demnach war der Umsatz im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 943 Millionen Euro angewachsen, das um Einmalkosten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) nahm um drei Viertel auf 351 Millionen Euro zu. Damit wurde 2021 für das Unternehmen den eigenen Angaben zufolge das bisher erfolgreichste in der 30-jährigen Firmenhistorie.
Dermapharm hatte im vergangenen Jahr von einer hohen Nachfrage nach Präparaten zur Immunstärkung, wie beispielsweise Vitamin-D-Produkten profitiert.
Zudem gaben die Übernahme der Merck-Tochter Allergopharma und die Impfstoffkooperation mit Biontech Schub. Für den Mainzer Corona-Impfstoffhersteller produziert Dermapharm in Brehna bei Leipzig sowie in Reinbek in Schleswig-Holstein./tav/nas/mis
Quelle: dpa-AFX