CUPERTINO (dpa-AFX) - Apple
Apple will mit dem ab 3499 Dollar (rund 3200 Euro) vor Steuern verkauften Gerät einen "räumlichen Computer" etablieren, mit dem sich Nutzer digitale Inhalte innerhalb ihrer realen Umgebung anzeigen lassen können.
Die Vision Pro nimmt die Umgebung mit Kameras auf und gibt sie zusammen mit den zusätzlichen Inhalten auf Displays vor den Augen wieder. Apple wirbt mit der Möglichkeit, mithilfe der Brille virtuelle Displays zum Arbeiten im Raum zu verteilen, Filme wie auf einer großen Leinwand zu sehen oder über mit dem iPhone aufgenommenen 3D-Videos Erinnerungen aufzufrischen.
Apple-Chef Tim Cook nannte die Brille ein "revolutionäres Gerät" und erkor den Freitag zum historischen Tag. Die Vision Pro wird im Markt vor allem gegen die Quest-Brillen des Facebook-Konzerns Meta
Bei Apple war das iPhone im Weihnachtsquartal erneut die treibende Kraft des Geschäfts mit einem Umsatzplus von rund sechs Prozent auf 69,7 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Apple stieg im vergangenen Jahr nach Berechnungen von Marktforschern erstmals zum weltgrößten Smartphone-Anbieter auf und löste den langjährigen Spitzenreiter Samsung
Bei der Prognose für das laufende Vierteljahr zeigte sich Apple jedoch sehr vorsichtig. Finanzchef Maestri gab zu bedenken, dass im Vergleichsquartal die aufgestaute Nachfrage wegen einer Produktionspause beim iPhone 14 Pro für zusätzliche Erlöse von fünf Milliarden Dollar gesorgt habe. Rechne man dies heraus, werde der Umsatz in etwa gleich bleiben. Nach dieser Prognose rutschte die Apple-Aktie tiefer ins Minus und ging aus dem nachbörslichen Handel mit einem Abschlag von knapp drei Prozent.
Der Umsatz im vergangenen Quartal stieg im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 119,6 Milliarden Dollar (110 Mrd Euro). Es war das erste Umsatzplus nach vier Quartalen mit Rückgängen. Apple verdaute damit auch einen Rückgang der Erlöse um rund 13 Prozent im China-Segment, in das der Konzern das Geschäft in Taiwan und Hongkong einrechnet. Unter dem Strich steigerte Apple den Gewinn um 13 Prozent auf 33,9 Milliarden Dollar.
Während der iPhone-Umsatz die Analysten-Prognosen übertraf, verfehlte Apple im Dienstleistungsgeschäft, bei den Mac-Computern und dem iPad die Markterwartungen. Nach einer Frage zu den Änderungen an Apples App Store in der EU zum Inkrafttreten des Digital-Gesetzes DMA versuchte der Konzern erstmals, die Rolle des Marktes einzuordnen. Apple erwirtschafte in der EU rund sieben Prozent seiner App-Store-Erlöse, sagte Maestri.
Apple muss gemäß dem DMA App-Entwicklern unter anderem ermöglichen, ihre Anwendungen außerhalb der konzerneigenen Download-Plattform anzubieten. In diesem Fall will Apple aber einmal pro Jahr von Apps mit mehr als einer Million Downloads eine Gebühr von 50 Euro-Cent für jede weitere Erstinstallation einfordern. Die Entwickler können sich auch dafür entscheiden, ihre Apps wie bisher nur über Apple zu vertreiben. Kritiker wie Spotify
Meta-Chef Mark Zuckerberg sagte am Donnerstag, dass die neuen Möglichkeiten bei der aktuellen Umsetzung durch Apple keine Rolle spielen werden. Aus seiner Sicht laufe das den EU-Absichten für die Regulierung zuwider. "Ich würde mich wundern, wenn irgendein Entwickler in alternative App-Stores gehen würde", sagte Zuckerberg./so/DP/zb
Quelle: dpa-AFX