ESSEN (dpa-AFX) - Die frühere Beteiligung an einem Bau eines Wasserkraftwerks in Chile kostet den Baukonzern Hochtief einige Jahre später viele Millionen. Eine Entscheidung in dem Schiedsgerichtsverfahren zu dem Altprojekt in dem südamerikanischen Land werde das Ergebnis in diesem Jahr mit rund 195 Millionen Euro belasten, teilte der im SDax
Am Aktienmarkt kam dies nicht gut an. Die Aktie büßte am Montagmorgen rund 2,5 Prozent ein. Hochtief sei nun zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren mit hohen Sonderbelastungen konfrontiert, schrieb Analyst Sven Diermeier vom Investmenthaus Independent Research am Montag. Im Gegensatz zu 2019 rechnet der Experte für 2021 allerdings mit einem berichteten Nettogewinn.
Das Verfahren bezog sich auf ein Projekt aus dem Jahr 2012, bei dem es um den Bau eines Wasserkraftwerkes in Chile ging. An dem Bau des Kraftwerks war eine Tochtergesellschaft der Sparte Hochtief Europe über ein Gemeinschaftswerk beteiligt. Derzeit analysiert das Unternehmen nach eigenen Angaben Maßnahmen, um die entsprechenden Auswirkungen abzumildern. Dazu gehörten auch mögliche außerordentliche Erträge auf Konzernebene, hieß es.
Außerdem prüft das Gemeinschaftsunternehmen, das an dem Bau beteiligt war, rechtliche Schritte. Hochtief zufolge werde die Gewinnprognose für das laufende Jahr durch die Entscheidung des Schiedsgerichts nicht beeinträchtigt. Dies liegt daran, dass sich die Prognose auf den Gewinn vor Sondereffekten bezieht. Der sogenannte operative Konzerngewinn werde weiterhin zwischen 410 und 460 Millionen Euro erwartet. Belastet werde aber der Zufluss an Zahlungsmitteln (Cashflow) im laufenden Jahr - und zwar mit 146 Millionen Euro.
Zuletzt hat sich Hochtief immer mehr vom Corona-Knick erholt. Vor allem laufen die Geschäfte des spanischen Autobahnbetreibers Abertis
Quelle: dpa-AFX