HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Der LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron
Die meisten Analysten hatten das aber ohnehin nicht mehr für möglich gehalten und im Mittel zuletzt rund 268 Millionen Euro auf dem Zettel. So hatten den Nordrhein-Westfalen zum Jahresstart Verzögerungen von Auslieferungen und Anlageninstallationen in China zu schaffen gemacht.
Grundsätzlich gibt sich Aixtron-Vorstand Bernd Schulte aber weiterhin zuversichtlich. "Wir sind im Jahresendspurt", sagte er laut Mitteilung im Zuge der Vorstellung der Zahlen für das dritte Quartal am Donnerstag in Herzogenrath. Die Nachfrage nach den Anlagen des Unternehmens, mit denen hauchdünne Halbleiterschichten auf Trägerunterlagen aufgebracht werden, bewege sich weiter auf hohem Niveau.
Der Umsatzausblick impliziert denn auch Erlöse von mindestens knapp 100 Millionen Euro im Schlussquartal, nachdem hier nach neun Monaten 161,1 Millionen auf dem Zettel stehen. Für das abgelaufene dritte Jahresviertel bedeutete das ein Umsatzwachstum um 14 Prozent auf 64,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorquartal.
Stützen kann sich das Unternehmen beim Wachstumsziel auf ein Auftragsplus in den drei Monaten von Juli bis September von 2 Prozent auf 70,8 Millionen Euro, womit per Ende September Anlagenbestellungen in Höhe von rund 164 Millionen Euro in den Büchern stehen.
Deutliche Verbesserungen erzielte das Management zuletzt bei der Profitabilität. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) stieg auch dank geringerer Betriebskosten um mehr als das Doppelte auf 13 Prozent, was einen Sprung des operativen Gewinns zum Vorquartal um fast 150 Prozent auf 8,2 Millionen Euro bedeutete. Anders als beim Umsatz übertraf das Unternehmen hier die Erwartungen. Mit 7,1 Millionen Euro blieb auch unter dem Strich deutlich mehr hängen als zuvor.
Im Schlussquartal dürfte sich das operative Ergebnis dann in etwa mindestens verdoppeln. So impliziert der Jahresausblick ein Ebit von mindestens 26 Millionen Euro und damit eine Lücke von fast 16 Millionen Euro nach den ersten neun Monaten. In der Mitte der Zielspannen für Umsatz und Marge signalisiert das Management sogar ein Ebit von 34 Millionen Euro im Gesamtjahr. Das wäre dann knapp so viel wie Analysten im Durchschnitt erwarten.
Mit Blick auf den Hoffnungsträger OLED-Technologie gab es indes zunächst keine Neuigkeiten. Es hieß lediglich, die Qualifikation werde weiter vorangetrieben.
Erst wenn der Kunde die Anlagen qualifiziert - also grob gesagt für die dauerhafte Massenproduktion als geeignet beurteilt - werden größere Bestellungen möglich. Diese Prozess ist üblich in der Branche bei neuartigen Anlagen, um technische Probleme zu beseitigen und die Anlagen ausführlich zu testen./mis/he/stk
Quelle: dpa-AFX