LUXEMBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Der hoch verschuldete Immobilienkonzern Adler Group
Der in schwieriges Fahrwasser geratene Luxemburger SDax
Die Adler Group, die aus einem Zusammenschluss von Ado Properties, Adler Real Estate und dem Berliner Projektentwickler Consus Real Estate entstanden ist, steht am Finanzmarkt seit einiger Zeit wegen der komplexen Finanzstruktur unter Druck. Verstärkt wurde dies Anfang Oktober durch die Vorwürfe des Leerverkäufer Fraser Perring, die Adler allerdings scharf zurückwies.
Vom damaligen Kurssturz an der Börse bis auf rund 8,60 Euro hat sich die Aktie inzwischen klar erholt. Am Donnerstag kletterte das Papier in Reaktion auf den Verkauf an KKR zuletzt um 4,75 Prozent auf 11,90 Prozent. Zeitweise ging es sogar über die 12-Euro-Marke. Ein Händler wertete den nächsten finalisierten Deal über dem Buchwert positiv, auch wenn er keine wirkliche Überraschung sei.
KKR war bereits vor mehreren Wochen als möglicher Interessent gehandelt worden, nachdem Adler Ende Oktober eine Absichtserklärung über den Verkauf eines Portfolios an eine nicht näher genannte Investmentgesellschaft vermeldet hatte. Ein Adler-Sprecher bestätigte nun auf Anfrage, dass es sich damals um die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft gehandelt habe. Laut der aktuellen Mitteilung des Konzerns entspricht der aktuelle Vertrag den Bedingungen "des am 26. Oktober geschlossenen Term Sheets". Dabei weist Adler Group auch darauf hin, dass der Verkauf über Buchwert ein weiterer Beleg für den inneren Wert des Portfolios sei - diesen hatten der Leerverkäufer Perring mit ihren Anschuldigungen infrage gestellt.
Mit dem Verkauf an KKR und an den Konkurrenten LEG zieht die Adler Group vorerst einen Schlussstrich unter ihr Veräußerungsprogramm. Damit sei der Verkaufsprozess "nicht strategiekonformer Immobilien" weitgehend abgeschlossen, hieß es. Die Gesellschaft will sich verstärkt auf Wohnimmobilien in deutschen Großstädten fokussieren.
Erst im Dezember hatte Adler deshalb einen großen Deal mit dem Verkauf von mehr als rund 15 600 Wohnungen und Gewerbeeinheiten mit dem Konkurrenten LEG unter Dach und Fach gebracht. Zudem schlug die Düsseldorfer Gesellschaft auch bei der Adler-Tochter Brack Capital Properties (BCP) zu - die rund 70-prozentige Mehrheitsbeteiligung soll in zwei Schritten an LEG gehen. Die möglichen gesamten Nettoeinnahmen bezifferte die Adler Group damals auf 1,65 Milliarden Euro.
Bereits im Oktober hatte sich zudem Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia
Quelle: dpa-AFX