PARIS (dpa-AFX) - Der französische Abfallentsorger Suez
Veolia hatte am Sonntag bekannt gegeben, sich "bedingungslos" verpflichtet zu haben, kein feindliches Übernahmeangebot für Suez abzugeben, sofern das Unternehmen den Engie-Anteil nach "konstruktiven" Gesprächen mit dem Suez-Management erwerbe. Suez wies diese Darstellung zurück und erklärte, dass die Pressemitteilung von Veolia "irreführend" sei und die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen gescheitert seien. Suez-Chef Philippe Varin hatte in einem Brief an Veolia-Chef Antoine Frerot mitgeteilt: "Die Übernahmeofferte, insbesondere der erste Schritt, die 29,9-prozentige Engie-Beteiligung an Suez zu kaufen, ist nach wie vor feindselig."
Ungeachtet dessen stimmte am Abend der Verwaltungsrat von Engie dem Angebot von Veolia zu. Für das Aktienpaket sollen 3,4 Milliarden Euro über den Tisch gehen. Engie bezifferte den Kapitalgewinn vor Steuern durch die Transaktion auf 1,88 Milliarden Euro.
Unterdessen gab das französische Private-Equity-Unternehmen Ardian am Montagnachmittag bekannt, kein Angebot über den Kauf von Engies Suez-Anteilen unterbreiten zu wollen. Erst vergangenen Donnerstag hatten sowohl der Verwaltungsrat als auch die Mitarbeiter von Suez grünes Licht für einen Abtritt der Anteile an Ardian signalisiert. Im "derzeitigen Klima" stimme der Verwaltungsrat aber Ardians Entscheidung zu, dass ein Angebot keinen Sinn mache.
Der Kauf des Engie-Anteils wäre ein erster Schritt für Veolia auf dem Weg, Suez komplett zu übernehmen. Veolia hatte Ende August seine Übernahmepläne bekannt gemacht. Es ist der zweite Versuch, Suez zu übernehmen. 2012 war die Suez-Übernahme durch Veolia unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert. Auch diesmal regt sich Widerstand. Suez selbst spricht von einem feindlichen Manöver und hat sich zuletzt klar gegen die Übernahme ausgesprochen, die nicht im Sinne des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und Aktionäre sei./ngu/knd/he
Quelle: dpa-AFX