ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Industriekonzern ABB
"Die Kundenaktivitäten blieben erfreulicherweise das gesamte Quartal hindurch robust", sagte Unternehmenschef Björn Rosengren laut Mitteilung. Und es kommen weiter neue Aufträge rein, die den Auftragsbestand erhöhen. Der Auftragseingang, also die Basis des künftigen Umsatzes, nahm im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis um 2 Prozent auf 8,67 Milliarden US-Dollar zu. Das sogenannte "Book-to-bill-Verhältnis" lag laut den Angaben von ABB zuletzt bei 1,06. Das heißt, pro umgesetztem Franken kamen beim Hersteller von Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen neue Aufträge im Wert von 1,06 Franken rein. Ende Juni türmten sich bei ABB Bestellungen im Wert von 7,30 Milliarden Dollar (+18 Prozent).
Mit der hohen Auslastung der Anlagen stieg auch die Profitabilität. Der operative Gewinn (EBITA) legte um 25 Prozent auf 1,43 Milliarden Dollar zu und die entsprechende Marge 2 volle Prozentpunkte auf 17,5 Prozent. Die Kosteninflation ist offenbar kein Problem: Laut Rosengren machten Preiserhöhungen diese Effekte mehr als wett. Und der IT-Sicherheitsvorfall von Mai - ABB war das Opfer von Hackern geworden - habe "keine materiellen, finanziellen Folgen" gehabt.
Der Reingewinn schnellte gar auf 906 Millionen US-Dollar hoch nach 379 Millionen im Vorjahr. Seinerzeit hatten der Ausstieg aus einem alten Projekt und der Rückzug aus Russland hohe Sonderkosten verursacht.
Die jüngsten Resultate würden es ABB erlauben, die Margenerwartungen für das laufende Jahr "zu schärfen", sagte Rosengren in der Mitteilung. Trotz der Unsicherheit am Markt rechne der Konzern mit einer EBITA-Marge von mehr als 16 Prozent. Zuvor hatte ABB eine Marge über dem Niveau von 2022 (15,3 Prozent) versprochen. Der vergleichbare Umsatz werde in diesem Jahr zudem um mindestens 10 Prozent wachsen, hieß es.
Für das dritte Quartal 2023 stellt ABB ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich in Aussicht. Die Marge werde leicht über dem im Vorjahr ausgewiesenen Wert von 16,6 Prozent liegen./ra/tt/AWP/stk
Quelle: dpa-AFX