WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Aareal Bank
Im abgelaufenen Jahr steigerte das Institut seinen Zinsüberschuss um 18 Prozent auf 702 Millionen Euro. Dazu trugen neben der Ausweitung des Kreditgeschäfts auch die relativ neuen Festgeldangebote für Privatkunden bei. Bis Ende 2022 sammelte die Aareal Bank hier Einlagen von 635 Millionen Euro ein - gut anderthalbmal so viel wie geplant. Im Februar 2023 hätten die Einlagen sogar die Marke von einer Milliarde Euro überschritten. In diesem Privatkundengeschäft kooperiert die Aareal Bank mit dem Portal Weltsparen und der Deutschen Bank
Für sprudelnde Einnahmen sorgte auch die IT-Tochter Aareon. Vor allem deren Geschäft trieb den Provisionsüberschuss des Konzerns um 13 Prozent auf 277 Millionen Euro nach oben. Auch im neuen Jahr baut der Vorstand auf Aareon. Dank deren Geschäftsausbau soll der Provisionsüberschuss im neuen Jahr weiter zulegen.
Mit ihrem Betriebsgewinn im abgelaufenen Jahr erreichte die Aareal Bank den oberen Bereich ihrer Zielspanne von 210 bis 250 Millionen Euro und traf in etwa die durchschnittliche Erwartung von Analysten. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre der Bank ein Gewinn von 138 Millionen Euro und damit mehr als zweieinhalbmal so viel wie im Vorjahr.
Für eine teure Belastung sorgte der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Die Aareal Bank hat noch einen Bürokomplex in Moskau in ihrem Kreditbestand, bekommt aber wegen der Sanktionen weder Zinsen noch Tilgungszahlungen. Dafür legte sie 134 Millionen Euro zurück. Dieser Posten machte den größten Teil der Risikovorsorge für gefährdete Kredite aus, die sich 2022 auf insgesamt 192 Millionen Euro belief.
Die Aareal Bank steht vor der Übernahme durch die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie den kanadischen Pensionsfonds CPPIB. Der Deal soll nach Einschätzung der Käufer in diesem Frühjahr vollzogen werden. Noch steht aber die behördliche Genehmigung aus. Die Aareal-Bank-Aktie wird noch an der Börse gehandelt, ist jedoch im September aus dem Nebenwerte-Index SDax
Quelle: dpa-AFX