(neu: Angaben zu Porsche ergänzt, vierter Absatz.)
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Nach einer schweren IT-Störung, die bei VW
Ein Netzwerkfehler hatte den Konzern ab Mittwoch fast komplett lahmgelegt. Die Produktion in fast allen Werken stand ab dem Nachmittag still, darunter alle deutschen Standorte der Kernmarke Volkswagen in Wolfsburg, Zwickau, Emden, Hannover, Osnabrück und Dresden. Auch die Komponentenwerke in Braunschweig, Salzgitter, Kassel und Chemnitz waren betroffen. Audi meldete ebenfalls Probleme. Die im Dax notierte VW-Vorzugsaktie verlor gegen Mittag in einem schwachen Branchenumfeld 0,9 Prozent.
Erst mit der Frühschicht am Donnerstag wurden erste Werke wieder hochgefahren, darunter Wolfsburg und Zwickau. Weitere sollten im Laufe des Tages folgen. "Seit 10 Uhr laufen wir wieder in Serien", sagte ein Sprecher von VW Nutzfahrzeuge in Hannover. "In Dresden soll die Produktion regulär am Mittag anlaufen", erklärte ein Sprecher von VW Sachsen.
Bei Porsche, wo die Produktion ebenfalls ruhte, waren die Bänder in Stuttgart bereits in der Nacht um 23 Uhr wieder angelaufen, erklärte ein Sprecher. Das Leipziger Werk folgte dann um 2.45 Uhr.
Nach Angaben einer IT-Dienstleisterin, die für die Netzwerke der Unternehmen zuständig ist, handelte es sich um eine weltweite Störung. Auch in VW-Autohäusern gab es Probleme. Ein entsprechender Bericht des "Handelsblatts" wurde der dpa in Händlerkreisen bestätigt. Dem Bericht zufolge war auch das US-Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee betroffen. Keine Auswirkungen gab es nach Angaben eines Sprechers dagegen bei Skoda in Tschechien.
Ein von VW eingerichteter Krisenstab hatte die ganze Nacht an der Lösung des Problems gearbeitet. Nähere Angaben zur Ursache macht VW noch nicht. Es gebe aber weiterhin keine Anzeichen, dass die Störung durch externe Einflüsse verursacht wurde, sagte ein Sprecher. Man gehe nicht von einem Hackerangriff aus.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) mahnte angesichts der Störung bei VW zu mehr Sensibilität für das Thema Netzwerksicherheit. "Wir brauchen hier Sicherheitssysteme, die funktionieren", sagte er den Sendern RTL und ntv. Wenn es zu solchen Störungen wie bei VW komme, müsse das präzise analysiert werden. "Es muss allen klar sein, digitale Infrastrukturen sind kritische Infrastrukturen."
Ende August war der VW-Rivale Toyota
Quelle: dpa-AFX