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MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Energietechnikkonzern Siemens Energy
Noch im vorbörslichen Handel hatten die Gamesa-Aktien zweistellig an Wert zugelegt. Nach dem offiziellen Kommentar von Siemens Energy lag das Plus dann noch bei 11,2 Prozent, bevor der Handel mit den Scheinen ausgesetzt wurde. Nach der Wiederaufnahme stand zuletzt ein Plus von gut 14 Prozent zu Buche. Die Aktien von Siemens Energy legten bis zum Mittag um über drei Prozent zu und waren damit größter Gewinner im Index für mittelschwere Werte.
Wie das im MDax
Siemens Energy besitzt bereits gut zwei Drittel der Gamesa-Anteile, das Unternehmen mit Hauptsitz in Spanien wird bisher an der Börse mit etwa 9,6 Milliarden Euro bewertet. Seit Monaten kursieren Gerüchte über eine mögliche Übernahme. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte wenige Stunden zuvor unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen über entsprechende Überlegungen berichtet.
Mit einer Komplettübernahme will Siemens Energy ein neues Kapitel aufschlagen und die andauernden Probleme bei der Windkraft-Tochter nun in eigener Regie lösen. Denn in den vergangenen Monaten war Siemens Energy infolge der anhaltend schwachen Entwicklung der Tochter in Mitleidenschaft gezogen worden.
Für die Aktionäre dürfte bei dem Vorhaben laut dem Bloomberg-Bericht eine kleine Prämie anfallen, das durchschnittliche Kursziel von Analysten lag zuletzt bei etwas über 18 Euro. Seit Jahresbeginn hatte die Aktie bis dato ein Drittel an Wert eingebüßt.
Siemens Energy hatte seine Prognose infolge der anhaltend schwachen Entwicklung bei Gamesa vergangene Woche nach unten geschraubt. Umsatz und operatives Ergebnis dürften nun am unteren Ende der bisher angegebenen Prognosespannen ausfallen, hieß es. Unter dem Strich erwartete das Management um Konzernchef Christian Bruch anhaltend hohe Verluste. "Die Situation bei Gamesa hat sich seit der letzten Gewinnwarnung weiter verschärft", sagte Bruch. Zum vierten Mal in Folge hatte Gamesa das Quartalsergebnis der Mutter verdorben.
Turbinenhersteller müssen sich derzeit auf steigende Kosten für Energie, Stahl und Kupfer gefasst machen. Die anhaltenden Lieferengpässe zermürben die Profitabilität. Im spezifischen Fall von Siemens Gamesa sollen Preiserhöhungen und eine selektive Auswahl von Aufträgen helfen. Zudem sollen die Probleme mit der neuen Landturbine 5.X angegangen werden, die offenbar noch tiefergehend sind als zunächst vermutet, wie der erst seit Anfang März amtierende Konzernchef Jochen Eickholt zuletzt sagte./ngu/mne/stk
Quelle: dpa-AFX