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KÖLN (dpa-AFX) - Mit einer Verzögerung von einem Dreivierteljahr hat der Autobauer Ford
Die Herstellungskapazitäten des neuen Stromer-Werks liegen bei 250 000 Autos pro Jahr. Neben dem Explorer - einem kompakten Geländewagen
- soll noch ein weiteres Elektromodell gefertigt werden. Allerdings
werde man diese Kapazität nicht schon nächstes Jahr brauchen, sagte der Vertriebschef von Ford in Deutschland, Christian Weingärtner. "Die Kapazität ist genau richtig, um mit dem Markt mitzuwachsen." Verkaufsziele nannte er nicht.
Später Einstieg in den Elektromarkt
Der Autobauer ist bei der Elektromobilität spät dran, Konkurrenten wie Tesla
Ford setzt bei dem Auto auf Bauteile von VW - die sogenannte Plattform des Pkw samt Batterie kommt aus Wolfsburg. Die Batterie lässt sich den Angaben zufolge binnen 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent auffüllen, ihre Reichweite liegt bei 602 Kilometern und der Einstiegspreis liegt bei 48 500 Euro. Eine günstigere Explorer-Variante mit einer schwächeren Batterie soll später auf den Markt kommen und 42 500 Euro kosten.
Explorer als erstes Elektro-Massenprodukt
Der US-Konzern hat schon einmal ein Elektroauto in Deutschland produziert, von 2013 bis 2018 wurde eine Stromerversion des Focus in Saarlouis hergestellt - dies allerdings nur in kleiner Stückzahl und ohne großen Erfolg. Ein anderes Elektroauto von Ford ist noch auf dem Markt, der Sportwagen Mustang Mach-E wird in Mexiko hergestellt - auch dies ist eher ein Nischenprodukt. Der Explorer aus Köln ist für den US-Konzern nun die erste große Elektro-Massenproduktion im Pkw-Bereich.
Branchenkenner äußerten sich zurückhaltend über die wirtschaftlichen Perspektiven von Ford als Elektroauto-Hersteller. "Ford legt spät los und hat ein schlechtes Timing, da die Nachfrage am E-Auto-Markt derzeit schwächelt", sagt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut Bochum. "Die Konkurrenten haben Überkapazitäten, die sie zu relativ niedrigen Preisen in den Markt drücken - das verschlechtert die Situation von Ford noch zusätzlich."
In Köln hat Ford rund 13 000 Beschäftigte und damit deutlich weniger als noch vor einigen Jahren. In dem Werk wurde jahrzehntelang der Kleinwagen-Klassiker Ford Fiesta produziert, sein letztes Exemplar rollte vergangenes Jahr vom Band./wdw/DP/men
Quelle: dpa-AFX