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ROUNDUP 2: Verheerende Überschwemmungen in Slowenien rufen Hilfe auf den Plan

ROUNDUP 2: Verheerende Überschwemmungen in Slowenien rufen Hilfe auf den Plan
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07.08.2023 ‧ dpa-Afx

(Neu: Details)

LJUBLJANA/KLAGENFURT/ZAGREB/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die verheerenden Überschwemmungen im EU-Land Slowenien haben internationale Hilfe auf den Plan gerufen. "In diesen schwierigen Zeiten ist Slowenien nicht allein", schrieb das Büro von Ministerpräsident Robert Golob am Montag. "Wir haben viele Freunde und internationale Unterstützung, darunter aus der EU, der Nato und den USA." Auch ein Vorausteam des deutschen Technischen Hilfswerks (THW) wollte am Montag in Slowenien eintreffen.

Schwer getroffen von Regenfällen und Überschwemmungen war seit dem vergangenen Freitag auch der Süden Österreichs mit den Bundesländern Kärnten und Steiermark. In Kroatien, wo die aus Slowenien kommenden Flüsse Save, Drau und Mur Hochwasser führten, blieben größere Zerstörungen aus. Mit der Abnahme der Regenfälle am Sonntag gingen in der gesamten Region die Wasserstände der Flüsse und Bäche zurück. In allen Ländern blieben aber die Katastrophenschützer wegen drohender Erdrutschgefahr in Bereitschaft. Im Mittelmeerraum loderten wiederum Waldbrände auf.

Slowenien

Am Montag standen weiterhin Gebiete in den Tälern der Flüsse Save, Drau und Mur unter Wasser, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete. In der Nacht zuvor verzeichneten die Feuerwehren 57 Einsätze, vor allem in der Umgebung der Städte Murska Sobota und Slovenj Gradec im Norden des Landes. In Prevalje, wo die Mieß aus ihren Ufern trat, schwemmten die Wassermassen ein Haus weg. In Mezica, ebenfalls im Tal der Mieß, riss das Hochwasser acht Brücken mit sich.

Seit Freitag hatten anhaltende schwere Regenfälle Flüsse und Gewässer in Slowenien überlaufen lassen. Überschwemmungen und Erdrutsche richteten enorme Schäden an. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, an der Mur brach ein Damm.

Die Behörden sprachen von sechs Toten im Zusammenhang mit den Unwettern und Überschwemmungen, unter ihnen zwei Niederländer, die beim Wandern in den Bergen vom Blitz getroffen wurden. Es war die bisher schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte des seit 1991 unabhängigen Staates. Zwei Drittel des Landes mit 2,1 Millionen Einwohnern sind betroffen. Ministerpräsident Robert Golob schätzte den Gesamtschaden auf mehr als 500 Millionen Euro.

Seine Regierung aktivierte indes den Katastrophenschutz-Mechanismus der Europäischen Union (EU). In dessen Rahmen schicke Deutschland zwei Fertigbau-Brücken und Frankreich zwei spezielle Bagger, hieß es am EU-Sitz in Brüssel. "Die EU arbeitet rund um die Uhr, um die Nothilfe auf den Weg zu bringen", erklärte der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic, ein Slowene.

"Bestürzt schauen wir auf die schreckliche Hochwasserkatastrophe in Slowenien und Österreich", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag auf Twitter. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, Angehörigen und allen, die ihr Zuhause verloren haben." Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) schrieb in einer Mitteilung: "Mit der Zunahme solcher Extremwetterereignisse erleben wir die Auswirkungen der Klimakrise auch bei uns in Europa mit gravierenden Folgen für Menschen und Natur und auch mit hohen ökonomischen Schäden."

Österreich

Im Süden Österreichs, der Ende letzter Woche gleichfalls von massiven Regenfällen betroffen war, bestand am Montag weiterhin große Gefahr von Hangrutschen. Nach Angaben der Landesregierung von Kärnten sind Hunderte größere und kleinere Rutschungen beobachtet worden. Das Bundesland Steiermark hat bereits 400 Rutschungen erfasst. Aber die Pegelstände der Flüsse und Bäche sanken am Montag weiter, wie aus Daten des Hydrographischen Dienstes hervorging. Auch in der Mur in Graz ging das Wasser zurück.

Kroatien

In Kroatien, das südlich von Slowenien liegt, verzeichneten die Behörden am Montag Rekordwasserstände an den Flüssen Save, Drau und Mur. Die Überschwemmungen ergossen sich auf Straßen, Felder und Siedlungen, wie das kroatische Fernsehen HRT berichtete. In Rugvica an der Save nahe Zagreb, in Botovo an der Drau und Mursko Sredisce und Gorican an der Mur galt der Ausnahmezustand. Durch die Errichtung von Dämmen aus Sandsäcken konnten größere Schäden an Wohngebäuden verhindert werden. Am Montag sanken die Pegelstände der Flüsse.

Tschechien

An den Flüssen in Tschechien entspannte sich nach ergiebigen Regenfällen die Lage zu Wochenbeginn. An Elbe, Moldau und Oder lagen die Wasserstände am Montagvormittag im normalen Bereich, wie aus den Daten des staatlichen Instituts für Hydrologie und Meteorologie (CHMU) hervorging. Die Tendenz sei stabil oder fallend, hieß es.

Slowakei

In der Slowakei schwollen durch die anhaltenden Regenfälle mehrere Flüsse und Gebirgsbäche stark an. In Kezmarok im Norden des Landes drohte der Fluss Poprad über die Ufer zu treten. Im Nationalpark Slowakisches Paradies wurden die Schluchten für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Auch in der Hohen Tatra waren mehrere Wanderwege überflutet und vorübergehend unpassierbar.

Deutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte für Montag und Dienstag an der Ostsee eine schwere Sturmlage vorher. Dabei könnten in exponierten Lagen von Fischland/Darß bis nach Rügen teils schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 Stundenkilometer aus Nordwest erreicht werden, vereinzelt auch orkanartige Böen um 105 Stundenkilometer. Wegen eines Unwetters wurden in Mecklenburg-Vorpommern bereits Fährverbindungen zu den Inseln Hiddensee und Rügen eingestellt

Italien

Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien brachen am Wochenende mehrere Wald- und Flächenbrände aus. Im gesamten Gebiet der Insel loderten die Flammen - in einigen Gegenden wurden Häuser, Ferienwohnungen sowie größere Gebäude sicherheitshalber evakuiert. Hunderte Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Am Montagmorgen waren jedoch alle Brandherde unter Kontrolle, wie ein Feuerwehrmann dem italienischen Nachrichtensender Sky TG24 sagte.

Zypern

Auch ein Wald- und Buschbrand, der sich seit Sonntag nordwestlich der zyprischen Hafenstadt Limassol ausgebreitet hat, wurde am Montag vorerst unter Kontrolle gebracht. Nach ersten Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums wurden von den Flammen bis zu zehn Quadratkilometer Busch- und Waldgebiet nahe der Ortschaft Alassa zerstört, berichtete der staatliche zyprische Rundfunk am Montag. Menschen seien nicht verletzt worden, allerdings seien Nutztiere und Ställe den Flammen zum Opfer gefallen, hieß es./oe/hei/sk/hr/rme/axa/tt/red/gm/DP/ngu

Quelle: dpa-AFX

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