(neu: Zitate und Details aus Telefonkonferenz, Analysten)
HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine anhaltende Nachfrage nach seinen Produkten lässt den Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise
So traut sich das Management für das laufende Jahr ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent zu, wie Symrise in Holzminden mitteilte. Das entspricht der Rate, die der Konzern bis 2025 jährlich im Schnitt erreichen will. Damit würde würde das Unternehmen im laufenden Jahr nach eigenen Angaben deutlich schneller wachsen, als es das für den relevanten Markt erwartet.
Die Profitabilität soll im laufenden Jahr in etwa gleich bleiben: Vom Umsatz sollen rund 21 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) beim Unternehmen hängen bleiben. Dies wäre etwa so viel wie im Vorjahr. Die Dividende für 2020 soll zum elften Mal in Folge erhöht werden, sodass Anleger auf eine um zwei Cent gesteigerte Ausschüttung von 97 Cent je Aktie hoffen können.
Die Aktie am Morgen vorübergehend fast drei Prozent, dämmte ihre Verluste aber bis zur Mittagszeit auf rund ein halbes Prozent ein. Der Aromen- und Duftstoffhersteller habe mit seinem Jahresergebnis je Aktie die durchschnittliche Markterwartung und auch ihre eigene verfehlt, schrieb Analystin Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan. Zudem enttäusche der Ausblick auf die Margen für 2021. Ähnlich sah das ihr Kollege Andreas von Arx von der Baader Bank. Patrick Roquas vom Analysehaus Kepler Cheuvreux zeigte sich hingegen wenig von den neuen Jahreszielen überrascht.
Im Gesamtjahr 2020 stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gegenüber dem angepassten Vorjahreswert um knapp sechs Prozent auf 742 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente die Firma mit knapp 307 Millionen Euro fast vier Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.
Erste Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr hatte Symrise bereits Ende Januar mitgeteilt. Auf Jahressicht erzielte das Unternehmen beim Umsatz wie bereits bekannt ein organisches Wachstum von 2,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Damit verfehlte das Unternehmen zwar leicht seine eigene Prognose. Dies lag allerdings maßgeblich an einem Hackerangriff Mitte Dezember, dessen Folgen den Geschäftsablauf teilweise erheblich beeinträchtigt hatte.
Bestellungen in Höhe von rund 30 Millionen Euro seien durch die Attacke im Schlussquartal betroffen gewesen, sagte Symrise-Chef Bertram. Dieser Umsatz soll nun im ersten Quartal nachgeholt werden: "Wir gehen davon aus, dass wir den größten Teil dieser Geschäfte sichern können." Dem Manager zufolge kam der Angriff aus Osteuropa - mehr wollte er nicht dazu sagen.
Einen starken Erlösanstieg gab es vor allem im Lebensmittelsegment, nachdem Symrise im November 2019 die amerikanische Firmengruppe ADF/IDF übernommen hatte. Schlechter lief es im Duftbereich: Weil weniger Menschen international reisten, konnte das Parfümgeschäft kaum mit dem Vorjahresniveau mithalten: Der Umsatz ging leicht zurück./ngu/mne/stw
Quelle: dpa-AFX