(neu: Zitat MFE)
UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
Der Konzernumsatz sank im dritten Quartal um 1 Prozent auf 882 Millionen Euro, das bereinigte Betriebsergebnis (adjusted Ebitda) fiel im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 104 Millionen Euro. Wegen der andauernden Wirtschaftsflaute und der Konsumzurückhaltung der Verbraucher investieren die Unternehmen weniger in TV-Werbung. Dieses margenstarke Geschäft dürfte sich auch im laufenden Quartal rückläufig entwickeln, teilte ProSiebenSat.1 mit. Zudem blieb der Umsatz im Segment Dating & Video wegen des "herausfordernden und sehr wettbewerbsintensiven Marktumfelds" auch im dritten Quartal deutlich unter Vorjahr.
Fortgeschrittene Gespräche über Flaconi- und Verivox-Verkauf
Weiter gewachsen sind dagegen die digitalen und smarten Werbeumsätze, vor allem dank der Streamingplattform Joyn. Auch die Online-Shops und Plattformen steigerten ihre Umsätze deutlich, besonders der Online-Parfümhändler Flaconi. ProSiebenSat1 will Flaconi und die Vergleichsplattform Verivox verkaufen und das Geld in Joyn, ins Programm und in den Abbau seiner Schulden investieren. Das Unternehmen schreitet nach eigenen Angaben "in den Gesprächen mit interessierten Parteien voran".
ProSiebenSat.1 peilt weiter einen im Vergleich zum Vorjahr leicht steigenden Konzernumsatz von rund 3,95 Milliarden Euro an - das wären 100 Millionen mehr als im Vorjahr. Aber "aufgrund der sich verstärkt eintrübenden Entwicklung des TV-Werbemarkts erwartet ProSiebenSat.1 derzeit ein adjusted Ebitda unter 575 Millionen Euro" und damit ein Ergebnis unter Vorjahr. Die untere Grenze der Zielbandbreite von 525 Millionen Euro bekräftigte das im SDax
MFE fordert vom Managment schnelleres Vorgehen
Der italienische ProSiebenSat.1-Großaktionär MFE fordert nach Veröffentlichung des Quartalsberichts angesichts des Werbemarkts mehr Tempo beim Umsetzen der Pläne. MFE-Finanzchef Marco Giordani sagt: "Wir fordern daher den Aufsichtsrat und den Vorstand auf, schneller zu handeln und den Wandel und die Effizienzmaßnahmen auch durch radikale Entscheidungen zu beschleunigen, ohne weitere Verzögerungen." Der Mailänder Medienkonzern hält knapp 30 Prozent der Anteile.
Die im SDax
Damit entwickelten sich die ProSiebenSat.1-Anteile aber immer noch besser als die RTL-Papiere. Der Börsenwert der Bertelsmann-Tochter sackte seit dem November 2023 um 27 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro ab. Zum Vergleich: ProSiebenSat.1 ist an der Börse nur noch 1,13 Milliarden Euro wert und damit nur noch einen Bruchteil des Rekordwerts von rund elf Milliarden Euro im November 2015. Kurz danach wurden die Aktien in den Dax
Quelle: dpa-AFX