PALO ALTO (dpa-AFX) - Der US-Elektroautobauer Tesla
Der Umsatz wuchs um 39 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Tesla übertraf die Erwartungen klar, die Aktie reagierte nachbörslich mit einem deutlichen Kursanstieg. Mit den überraschend starken Quartalszahlen baut Tesla seine Erfolgsserie aus - seit der Gründung 2003 war das Unternehmen noch nie über über einen so langen Zeitraum profitabel.
Das Unternehmen bekräftigte zudem, trotz Belastungen durch die Corona-Krise am ehrgeizigen Vorhaben festzuhalten, in diesem Jahr eine halbe Million Fahrzeuge auszuliefern. In den ersten drei Quartalen wurden knapp 320 000 Autos an die Kundschaft gebracht, 139 593 davon im vergangenen Vierteljahr. Das Jahresziel von 500 000 Auslieferungen zu erreichen, sei allerdings schwieriger geworden, räumte Tesla im Geschäftsbericht mit Blick auf die Pandemie ein.
An der Börse ist Tesla ohnehin schon seit einiger Zeit der wertvollste Autobauer der Welt. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs um gut 400 Prozent zugelegt, in den vergangenen zwölf Monaten sogar um knapp 730 Prozent. Zuletzt lag der Börsenwert von Tesla bei 394 Milliarden Dollar. Damit wird der E-Auto-Pionier aus dem Silicon Valley trotz viel geringerer Absatzzahlen mehr als dreimal so hoch gehandelt wie die beiden an Marktanteilen gemessen größten US-Hersteller General Motors
Für Teslas Firmenchef Musk, der nebenher noch die Raketenfirma SpaceX und viele andere Projekte betreibt, ist der Höhenflug ein Triumph. Jahrelang schrieb sein Konzern tiefrote Zahlen, die Zukunft schien ungewiss. Nun lieferte Tesla sogar einen Rekord beim Betriebsgewinn - obwohl der Automarkt insgesamt erheblich unter der Corona-Krise ächzt. "Das dritte Quartal war das beste in unserer Geschichte", durfte Musk nach Vorlage des Finanzberichts in einer Konferenzschalte mit Finanzanalysten feststellen.
Tesla treibt seine internationale Expansion unterdessen weiter kräftig voran, die Produktion im chinesischen Werk in Shanghai soll rasch weiter hochgefahren werden. Zudem gehe der Bau der ersten europäischen Fabrik in Grünheide nahe Berlin rasch voran. Bereits im kommenden Jahr will Tesla hier die ersten Autos produzieren und ausliefern. Darüber hinaus will der Konzern zügig ein weiteres US-Autowerk im texanischen Austin hochziehen, wo der Kompakt-SUV Model Y und der geplante Cybertruck vom Band rollen sollen.
In Deutschland erweitert Tesla seine Präsenz auch durch den Einstieg beim Neuwieder Autozulieferer ATW. Nach dem Kauf der Firma Grohmann 2016 beteiligen sich die Kalifornier damit schon am zweiten rheinland-pfälzischen Unternehmen. Tesla bekam dafür inzwischen grünes Licht vom Bundeskartellamt, wie ein Sprecher der Behörde mitteilte. ATW gehörte dem kanadischen Hersteller ATS Automation Tooling Systems, der den Standort in Rheinland-Pfalz schließen wollte. Tesla rettet demnach Jobs bei der Firma mit rund 210 Beschäftigten, die BMW
Quelle: dpa-AFX