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ROUNDUP 2: Just Eat Takeaway erwartet keinen Einbruch nach Pandemie-Ende

ROUNDUP 2: Just Eat Takeaway erwartet keinen Einbruch nach Pandemie-Ende
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10.03.2021 ‧ dpa-Afx

(neu: Aussagen von Firmenchef Jitse Groen, Aktienkurs aktualisiert.)

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat im vergangenen Jahr von der Corona-Pandemie profitiert und operativ deutlich mehr Gewinn eingefahren als erwartet. Firmenchef Jitse Groen rechnet auch nach dem Ende der Pandemie nicht mit einem Einbruch des Geschäfts, wie er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Amsterdam sagte. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern ebenfalls, dass sich das Wachstum weiter beschleunigen dürfte. Die gute Entwicklung aus dem vierten Quartal 2020 soll sich damit fortsetzen. An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen.

Im deutschen Markt sieht Groen vor allem alte Gewohnheiten als Herausforderung für die Zukunft an: "Unser größter Konkurrent in Deutschland ist das Telefon - nicht etwa Deliveroo oder Uber Eats ", sagte der Firmenchef. Obwohl Lieferando als Marke breit bekannt sei, hätten zuletzt nur 18 Prozent für Essenbestellungen den Online-Dienst genutzt - die meisten riefen nach wie vor in den Lokalen an.

Just Eat Takeaway geht aber davon aus, dass man in dem Geschäft 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung gewinnen muss, um profitabel zu sein. Aktuell sieht Just Eat Takeaway für sich eine Marktdurchdringung von 37 Prozent in den Niederlanden und von 29 Prozent in Großbritannien. Dementsprechend soll 2021 der Ausbau der Marktanteile Vorrang haben. In seinem Ausblick auf das Jahr stellte das Management dieses Ziel über die Steigerung des bereinigen operativen Ergebnisses.

Hier hatte Just Eat Takeaway im abgelaufenen Jahr deutlich zugelegt: Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte 2020 auf vergleichbarer Basis um knapp ein Fünftel auf 256 Millionen zu. Analysten hatten im Schnitt nur mit rund 239 Millionen Euro gerechnet. Bei den Werten auf vergleichbarer Basis kombiniert der Konzern die jeweiligen Zahlen von Takeaway sowie Just Eat vor der Übernahme im April 2020. Dadurch werden die Ergebnisse so dargestellt, als ob die Fusion bereits Anfang 2019 erfolgt wäre.

2020 hatte Takeaway nach Just Eat auch den Kauf des US-Rivalen Grubhub in Angriff genommen. Der Abschluss der Grubhub-Transaktion wird weiter für das erste Halbjahr 2021 erwartet. Unter dem Strich sorgten die mit den Übernahmen in Verbindung stehenden Kosten jedoch für einen höheren Verlust von 151 Millionen Euro, das waren 31 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg 2020 wie bereits bekannt auf vergleichbarer Basis um mehr als die Hälfte auf knapp 2,4 Milliarden Euro.

An der Börse war die Reaktion positiv. Die an der Euronext in Amsterdam gelistete Aktie legten zwischenzeitlich um bis zu rund fünf Prozent zu, zuletzt notierte die Aktie 4,8 Prozent höher. Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies beurteilte das Zahlenwerk in einer ersten Einschätzung positiv: Dass das Unternehmen beim Blick nach vorn das Wachstum des Marktanteils gegenüber dem des operativen Gewinns priorisiere, habe ihn nicht überrascht. Er erwarte daher einen Schub für den Kurs.

RBC-Expertin Sherri Malek blieb dagegen zurückhaltender. Bei dem Essenslieferdienst sei es absehbar gewesen, dass der Ausblick auf die Bestelleingänge in 2021 die Markterwartungen deutlich übertreffe, schrieb die Analystin.

Der Corona-Schub machte sich laut den endgültigen Zahlen bei den Bestellungen prozentual noch mehr bemerkbar als zunächst berichtet. Diese stiegen auf vergleichbarer Basis um 42 Prozent auf 588 Millionen. Wie das Unternehmen bereits im Januar berichtet hatte, zog das Wachstum im letzten Quartal 2020 dank erneuter und verschärfter Lockdowns in vielen Ländern nochmals an. Die Zahl der Bestellungen stieg um mehr als die Hälfte, der Umsatz wuchs noch etwas stärker.

Just Eat Takeaway ist vor allem in Europa, Australien, Brasilien und Kanada vertreten. Delivery Hero konzentriert sich derweil neben kleineren europäischen Märkten vor allem auf Asien, den Nahen Osten und Nordafrika./ssc/so/tav/men

Quelle: dpa-AFX

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