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ROUNDUP 2: JPMorgan überrascht mit Gewinnsprung im Schlussquartal

ROUNDUP 2: JPMorgan überrascht mit Gewinnsprung im Schlussquartal
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15.01.2021 ‧ dpa-Afx

(neu: Citigroup , Wells Fargo und Aktienreaktionen nach Handelsbeginn)

NEW YORK (dpa-AFX) - Der boomende Wertpapierhandel an den Finanzmärkten und gesunkene Kreditrisiken in der Corona-Krise haben der größten US-Bank JPMorgan zum Jahresende einen überraschenden Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich gab es im vierten Quartal einen Rekordgewinn von 12,1 Milliarden Dollar (10,0 Mrd Euro) und damit 42 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Finanzkonzern am Freitag mitteilte. Die gesamten Erträge wuchsen um drei Prozent auf 30,2 Milliarden Dollar.

Statt wie von Analysten erwartet weiteres Geld für gefährdete Kredite zurückzulegen, löste die Bank im Schlussquartal sogar Rückstellungen in Milliardenhöhe auf. Doch auch ohne diesen Schritt hätte JPMorgan den Gewinn stärker gesteigert als von Experten erwartet.

Für die JPMorgan-Aktie ging es an der Börse dennoch abwärts. Kurz nach Handelsstart in New York verlor das Papier im Einklang mit dem Gesamtmarkt rund ein halbes Prozent.

Während die Zinseinnahmen sanken, florierte wie schon im Vorquartal erneut das Handelsgeschäft mit Aktien und Anleihen. Besonders gut lief diesmal zudem das klassische Investmentbanking.

JPMorgan-Chef Jamie Dimon sprach von "starken Ergebnissen" zum Abschluss eines herausfordernden Jahres. Insgesamt strich JPMorgan 2020 einen Nettogewinn in Höhe von 29,1 Milliarden Dollar ein, 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Das lag vor allem an der hohen Risikovorsorge für befürchtete Kreditausfälle. Mit 17,5 Milliarden Dollar fiel sie mehr als dreimal so hoch aus wie im Vorjahr. Die gesamten Erlöse des Geldhauses legten im vergangenen Jahr allerdings um vier Prozent auf knapp 120 Milliarden Dollar zu.

JPMorgans US-Rivale Citigroup musste im vierten Quartal hingegen erhebliche Abstriche machen. Der Nettogewinn sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (3,8 Mrd Euro), wie das Geldhaus in New York mitteilte. Die gesamten Erträge gingen um zehn Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar zurück.

Bankchef Michael Corbat verwies auf "massive wirtschaftliche Folgen durch Covid-19". Die schwächeren Zahlen seien zudem höheren Kosten und Steuern geschuldet. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr brach der Gewinn um 41 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar ein. Für die Citigroup-Aktie ging es um rund 3,5 Prozent abwärts.

Auch für die US-Großbank Wells Fargo lief es nicht gut. Zwar verdiente das Institut im vierten Quartal 3,0 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) und damit vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es in San Francisco mitteilte. Allerdings hatten Rechtskosten das Ergebnis im Vorjahr verhagelt. Die gesamten Erträge fielen nun um zehn Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar.

Auch wenn sich die Finanzlage verbessert habe, litten die Ergebnisse weiterhin unter den Folgen der Pandemie und juristischen Problemen, erklärte Vorstandschef Charlie Scharf. Wells Fargo leidet schon länger unter hohen Sonderkosten wegen einer früheren Affäre um fingierte Konten und andere dubiose Geschäftspraktiken. Erschwerend kommen geringere Erträge wegen niedrigerer Zinsen hinzu. Der Aktienkurs sackte kurz nach Handelsbeginn um mehr als fünf Prozent ab./stw/hbr/he

Quelle: dpa-AFX

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