(neu: Aktienentwicklung und Analystenstimmen)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Nagarro
Die Bruttomarge des laufenden Jahres solle indes bei 28 Prozent bleiben, ebenso bestätigte der Vorstand das Ziel einer operativen Marge basierend auf dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 15 Prozent. Beide Werte würden damit leicht unter dem 2022er-Niveau liegen. Rechnerisch ergibt die Umsatz- und Margenprognose einen bereinigten operativen Gewinn in Höhe von 141 Millionen Euro im laufenden Jahr und damit etwas weniger als 2022.
In den ersten drei Monaten legte der Umsatz um rund 24 Prozent auf 229,5 Millionen Euro zu, wie Nagarro am Montag mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um 8 Prozent auf 31,4 Millionen Euro an. Da der Umsatz stärker als der operative Gewinn zulegte, sank die Marge um fast zwei Prozentpunkte auf 13,7 Prozent. Unter dem Strich verdiente Nagarro in den ersten drei Monaten rund 15 Millionen Euro und damit circa 9 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das neue Umsatzziel für das Jahr liegt Börsianern zufolge klar unter den Analystenschätzungen. Auch die bestätigte Prognose für die bereinigte operative Ergebnismarge (Ebitda) bleibe hinter den Erwartungen zurück. Nachdem Nagarro siebenmal in Folge den Ausblick angehoben habe, sei dies nun die erste Senkung seit dem Börsengang Ende 2020, ergänzte Jefferies-Analyst Martin Comtesse. Er rät zwar weiter zum Kauf der Aktie, da er es für überfällig hält, dass sie den Bewertungsrückstand auf die Konkurrenz aufholt. Kurzfristig dürfte sie wegen der schwer vorhersagbaren Nachfrage aber unter Druck bleiben.
Die Nagarro-Aktie sackte nach der gesenkten Umsatzprognose am Montagvormittag um mehr als 11 Prozent auf 82,25 Euro ab. Damit stürzte das Papier auf ein Tief seit Anfang 2021. Damals war der Kurs des 2020 vom IT-Konzern Allgeier
Nach diesem Tief hatte sich das Papier zwischenzeitlich deutlich erholen können und kletterte wieder bis auf mehr als 130 Euro Anfang Februar. Seitdem ging es aber erneut rapide bergab, nachdem die Prognose für das laufende Jahr deutlich hinter den Erwartungen der Analysten und Investoren zurückgeblieben war. Vom Rekordhoch in Höhe von 212 Euro Anfang 2022 ist die Aktie inzwischen meilenweit entfernt.
Immerhin kostet das Papier aber noch etwas mehr als am ersten Handelstag im Dezember 2020. Damals hatte der erste von der Börse ermittelte Kurs bei 69 Euro gelegen. Das Unternehmen mit rund 18 000 Mitarbeitern wird derzeit mit 1,3 Milliarden Euro bewertet./ngu/zb/niw/jsl/stk
Quelle: dpa-AFX