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31.03.2023 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP 2: Energiekosten könnten Jungheinrich auch 2023 ausbremsen - Aktie fällt

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Jungheinrich Vz.

(neu: Managementaussagen aus Interview, weitere Details, aktueller Aktienkurs)

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich rechnet auch in diesem Jahr mit Gegenwind im Tagesgeschäft durch hohe Energiekosten. Die operative Marge dürfte nur im besten Fall das Niveau von 2022 erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag bei der Vorlage seiner Zahlen für das vergangene Jahr in Hamburg mit. 2022 hatten sich vor allem Rohstoffe und Energie auch für Jungheinrich stark verteuert. Außerdem war Stahl knapp geworden. Das durch den Produktionsrückstand entstandene erhöhte Betriebskapital will das Jungheinrich-Management dieses Jahr abbauen, wie es im Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX berichtete. So soll sich auch der freie Barmittelfluss verbessern. Die an der Börse notierten Vorzugsaktien knickten ein.

Das Management um Konzernchef Lars Brzoska rechnet 2023 mit einem Umsatz von 4,9 bis 5,3 Milliarden Euro, nach knapp 4,8 Milliarden Euro vergangenes Jahr. Davon sollen als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 7,3 und 8,1 Prozent bleiben. Das operative Ergebnis stieg im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 386 Millionen Euro und fiel damit besser aus als von Analysten erwartet.

Wegen der angespannten Lieferketten und knappen Teileverfügbarkeit konnte Jungheinrich vergangenes Jahr viele Aufträge nicht oder nur verzögert abarbeiten. Die höheren Kosten belasteten die Profitabilität. Das Betriebskapital stieg wegen der erhöhten Vorräte und Lagerbestände, dies soll sich absehbar aber ändern: "Wir werden 2023 nicht erneut einen derartigen Aufbau des Working Capitals sehen wie in 2022", sagte Finanzchef Volker Hues im Interview. Jungheinrich arbeite stattdessen daran, es wieder zurückzufahren. Das erhöhte Betriebskapital belastete 2022 ebenso wie der Abfluss zum Aufbau der Mietflotte den freien Barmittelfluss.

Dieser wird 2023 Hues zufolge noch durch die Akquisition von Storage Solutions beeinflusst werden. Die Hamburger hatten die Übernahme des US-Unternehmens im Januar verkündet. Spätestens 2024, 2025 werden man von diesen technischen Besonderheiten nichts mehr spüren, sagte Hues.

Jungheinrich sei durchaus in der Lage, deutlich über 100 Millionen Euro freien Barmittelzufluss zu realisieren, was das für 2025 avisierte Mittelfristziel ist. Für dieses Jahr erwartet Hues die Kennziffer weiterhin negativ, aber besser als 2022, als Jungheinrich 239 Millionen Euro Mittelabflüsse verzeichnete, nach Zuflüssen von 39 Millionen Euro im Jahr 2021.

Die Aktie fiel am Freitag als Schlusslicht im MDax zeitweise über neun Prozent und verlor damit ihre Gewinne aus den vergangenen Tagen. Zuletzt betrug das Minus noch 6,6 Prozent. Das Papier hatte sich vor allem im Januar positiv entwickelt und im Februar überwiegend seitwärts bewegt. Mitte März rutschte die Aktie dann etwas ab, wovon sie sich anschließend bis zum Kursrutsch vom Freitag aber erholt hatte.

Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank attestierte dem Gabelstaplerhersteller in einer ersten Reaktion starke Ergebnisse für 2022. Und auch die Analysten vom Investmenthaus Stifel sehen stabilisierende Tendenzen im Intralogistikmarkt. Allerdings zeuge das sich abschwächende Umsatzwachstum von einer gedämpften Entwicklung des Auftragseingangs, vor allem von Kunden aus dem Online-Handel.

Im Schlussquartal 2022 stieg der Umsatz von Jungheinrich um knapp zwölf Prozent. Im dritten Quartal belief sich das Plus noch auf fast 16 Prozent. Dabei reduzierte sich das Verhältnis von Umsätzen zu Auftragseingängen ("Book-to-Bill") Stifel-Analyst Alexander Koller zufolge zum Jahresende, wobei die Großaufträge am stärksten betroffen seien.

Unter dem Strich blieben 2022 rund 270 Millionen Euro und damit etwas mehr als ein Jahr zuvor. Die Vorzugsaktionäre sollen deshalb wie schon 2021 eine Dividende von 0,68 Euro je Anteilschein erhalten. Sie machen knapp die Hälfte des Jungheinrich-Kapitals aus. Der Rest sind Stammaktien, die Eigentum der Erben des Firmengründers sind./lew/jkr/he

Quelle: dpa-AFX

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