(aktueller Aktienkurs, mehr Details)
BURBANK (dpa-AFX) - Die Corona-Krise belastet Walt Disney
Die große Erfolgsstory beim Hollywood-Riesen bleibt aber in der Corona-Krise das Streaming-Geschäft um den Online-Videodienst Disney+. Im abgelaufenen Quartal gewann der im November 2019 gestartete Netflix
Bei Anlegern kamen die Quartalszahlen gut an, die Aktie reagierte nachbörslich zeitweise mit deutlichen Kursgewinnen und startete am Freitag mit einem leichten Plus in den US-Handel. Trotz der Belastungen aufgrund der Corona-Pandemie klettert Disney an der Börse von einem Rekordhoch zum nächsten - in den vergangenen drei Monaten ist der Kurs um mehr als 40 Prozent gestiegen. Der Börsenwert des Unternehmens lag zuletzt bei gut 346 Milliarden Dollar, rund 100 Milliarden über dem von Netflix. Doch während die Streaming-Erfolge von Disney gefeiert werden, gibt es sonst fast nur Probleme.
So gingen die konzernweiten Erlöse im jüngsten Geschäftsquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar zurück. Disneys Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten - in normalen Zeiten zuverlässige Profitbringer - kriseln lahmgelegt durch die Pandemie weiter heftig und erlitten einen Umsatzeinbruch um 53 Prozent. Die durch die Corona-Krise verursachten Sonderbelastungen der Sparte taxierte Disney allein für das abgelaufene Quartal auf immense 2,6 Milliarden Dollar.
Trotz des Streaming-Booms gab es in der TV- und Filmsparte insgesamt ebenfalls ein fünfprozentiges Umsatzminus. Zwar florieren auch die anderen Online-Services - neben Disney+ betreibt der Konzern noch Hulu und eine Internetausgabe des Sportsenders ESPN. Über alle Streaming-Angebote hinweg hatte Disney zuletzt laut eigenen Angaben schon mehr als 146 Millionen zahlende Kunden. Doch die Sparte umfasst auch die Hollywood-Studios und das klassische Kabelgeschäft, wo in der Corona-Krise erhebliche Abstriche gemacht werden müssen. Trotzdem hielt sich der Rückgang des Betriebsgewinns des Geschäftsbereichs mit einem Minus um zwei Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar in Grenzen./hbr/DP/fba
Quelle: dpa-AFX