(Mehr Details zum Konzernumbau im 3. Absatz sowie im neuen 4. Absatz
sowie im letzten Absatz.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank
Die Commerzbank, die wegen der Niedrigzinsen und der Digitalisierung unter Druck steht, hat sich mit dem Konzernbetriebsrat auf diese Restrukturierungsmaßnahmen für die Jahre von 2021 bis 2024 geeinigt. Damit aber nicht genug: Die Bank plane weitere Schritte im Rahmen ihrer neuen Strategie, die im ersten Quartal des neuen Jahres angekündigt werden soll. Einzelheiten müssten noch ausgearbeitet und beschlossen werden, erklärte der MDax
Bei der Commerzbank, dessen größter Anteilseigner seit der Rettung mit Steuermilliarden in der Finanzkrise 2009 der deutsche Staat ist, laufen schon seit Monaten Diskussionen über zusätzliche Einsparungen. Nach roten Zahlen im Corona-Jahr 2020 steht eine Verschärfung des Sparkurses auf der Agenda.
Beantworten muss das Management dabei auch die Frage, welche Rolle die inzwischen komplett übernommene Online-Tochter Comdirect spielen soll. Im Sommer lagen Pläne auf dem Tisch, wonach von 1000 Commerzbank-Filialen gerade einmal 200 übrig bleiben, in denen Kunden sich beraten lassen können. Die Zahl der zuletzt knapp 40 000 Vollzeitstellen bei der Commerzbank könnte um bis zu ein Viertel zusammengestrichen werden.
Die Bank hatte schon im September 2019 den Abbau von brutto 4 300 Vollzeitstellen angekündigt. Investoren gingen die Pläne aber nicht weit genug. Konzernchef Martin Zielke hatte nach harscher Kritik seinen Rückzug angekündigt, Nachfolger wird zum 1. Januar 2021 der bisherige Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof.
Bereits im dritten Quartal hatten Filialschließungen und ein Altersteilzeitangebot für Mitarbeiter zu Aufwendungen von 201 Millionen Euro geführt. Daraus sowie aus den neuen Rückstellungen summiert sich der Stellenabbau auf 2900 Vollzeitjobs, wie es hieß.
Wegen des andauernden Konzernumbaus hatte die Commerzbank in den ersten neun Monaten des Jahre 162 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet - nach 681 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand ohnehin mit einem Verlust, der nun noch höher ausfallen dürfte. Analysten gehen davon aus, dass das Institut erst 2022 wieder die Gewinnzone erreichen wird./als/mis/stk/DP/mis
Quelle: dpa-AFX