PRAG/ESSEN (dpa-AFX) - Tschechien kauft dem RWE
Das liberalkonservative Kabinett in Prag hatte die Transaktion am Vortag gebilligt. Ministerpräsident Petr Fiala sagte, der Schritt stärke die Energiesicherheit seines Landes in Krisenzeiten. Die Investition werde sich in einem Zeitraum von maximal zehn Jahren amortisieren. Seit Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich Tschechien vollständig von seiner Abhängigkeit von russischem Erdgas gelöst. Prag hat sich unter anderem Kapazitäten eines LNG-Terminals in den Niederlanden gesichert.
Käufer der Gasspeicher aufseiten des tschechischen Staates ist der Stromnetzbetreiber CEPS. In die unterirdischen Lager werden im Sommer Vorräte für den Winter eingespeist. Der größte Gasspeicher befindet sich im südmährischen Dolni Dunajovice, rund 200 Kilometer südöstlich von Prag.
Da das tschechische Gasspeichergeschäft nicht zum Kerngeschäft von RWE gehöre, habe RWE beschlossen, dieses Geschäft zu veräußern, teilte der Konzern mit Sitz in Essen mit. "Das Gasspeichergeschäft in Deutschland wird RWE behalten, da es sich bei den deutschen Speicheranlagen um Salzkavernen handelt, die aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit für eine künftige Speicherung von Wasserstoff bestens geeignet sind", hieß es.
Mit der neuen Wachstumsstrategie "Growing Green" will RWE nach früheren Angaben bis 2030 insgesamt 50 Milliarden Euro in sein Kerngeschäft investieren. Dazu zählt RWE unter anderem die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und den Energiehandel./hei/DP/jha
Quelle: dpa-AFX