BERLIN (dpa-AFX) - Bei der Erstattung von Flugtickets haben sich nach Einschätzung des Internet-Portals Flightright die deutschen Airlines im vergangenen Jahr besonders hartleibig gezeigt. Lufthansa
Während die Direktfluganbieter Ryanair
Das Portal Flightright übernimmt Fälle anspruchsberechtiger Passagiere, deren Flüge mehr als drei Stunden verspätet oder kurzfristig abgesagt wurden. Gegen eine Beteiligung werden die Ansprüche nach der EU-Fluggastverordnung dann bei den Airlines eingereicht und möglichst durchgesetzt, letztlich auch mit Prozessen. Das Rechtsunternehmen nennt aber keine absoluten Fallzahlen für die vorliegende Auswertung und beruft sich dabei auf Wettbewerbsgründe.
Flightright-Expertin Claudia Brosche kritisierte in einer Mitteilung vor allem die Lufthansa, die vor der Corona-Krise eigentlich zügig erstattet habe. Nunmehr berufe sie sich beispielsweise auf veraltete Verfahrensweisen, die bei vielen anderen Airlines längst digitalisiert seien. Die "Verzögerungstaktik" verwundere und werfe ein schlechtes Licht auf die größte deutsche Airline.
Die Lufthansa wies die Vorwürfe zurück. Seit Anfang 2021 sei die Zahl der noch offenen Erstattungen auf einen Normalwert wie vor der Pandemie zurückgegangen und die Ansprüche würden in der Regel in der gesetzlichen Frist erfüllt, erklärte ein Sprecher. 2021 seien 1,5 Milliarden Euro erstattet worden. In vielen Fällen sei eine automatische Erstattung möglich. Die Tuifly, die in ihrem Onlineangebot eine automatisierte Erstattung integriert hat, wollte die Vorwürfe nicht kommentieren./ceb/DP/jha
Quelle: dpa-AFX