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POLITIK: Umweltschützer: Bauern sollen weniger Pestizide auf Felder spritzen

POLITIK: Umweltschützer: Bauern sollen weniger Pestizide auf Felder spritzen
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12.01.2022 ‧ dpa-Afx

BERLIN (dpa-AFX) - Zum Schutz von Menschen, Natur und Umwelt sollten aus Sicht von Umweltschützern weltweit deutlich weniger Pestizide auf Felder gespritzt werden. Mit den Mitteln schützen Bauern die Pflanzen vor Krankheiten und unerwünschten Lebewesen. "Der Verlust der Artenvielfalt weltweit, aber auch in Deutschland ist dramatisch und kann nur gestoppt werden, wenn der Einsatz von Ackergiften deutlich reduziert wird", sagte Olaf Band, der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Mittwoch.

Mit der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung und dem Verein Pestizid-Aktions-Netzwerk legte der BUND einen "Pestizidatlas" mit zahlreichen Daten vor, darunter zu Vergiftungen bei Menschen, Rückständen in Natur und Lebensmitteln sowie zu Pestizid-Exporten. Jährlich werden demnach vier Millionen Tonnen Pestizide auf Äcker gespritzt, 80 Prozent mehr als 1990. Die Hälfte der Menge wirke gegen Unkräuter, 30 Prozent gegen Insekten und 17 Prozent gegen Pilze.

Der Hersteller kritisierten den Bericht und sprachen von altbekannten Vorwürfen sowie fragwürdigen Zahlenspielen. "Auf die Frage, wie man die Zielkonflikte von Ernährungssicherung und Ökologie löst, findet man im Atlas keine Antworten", kritisierte der Industrieverband Agrar, der etwa die Konzerne BASF und Bayer vertritt. Der Deutsche Bauernverband kündigte an, daran zu arbeiten, den Pestizideinsatz in Deutschland weiter zu reduzieren. Dafür sei aber eine ideologiefreie und technikoffene Diskussion notwendig.

Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2019 in Deutschland gut 27 000 Tonnen an Wirkstoffen verkauft, rund 3000 Tonnen weniger als 1999. Nach Angaben der Welternährungsorganisation stieg der Pestizidabsatz weltweit von 2000 bis 2018 noch um ein Drittel. Bezogen auf die Ackerfläche ist der Einsatz in Europa konstant, in Asien sowie Nord- und Südamerika ist er bis vor etwa zehn Jahren jedoch stark gewachsen und liegt dort seither gut doppelt so hoch wie in Europa./bf/DP/mis

Quelle: dpa-AFX

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