NEW YORK (dpa-AFX) - Das Geschäft des Fitnessgeräte-Anbieters Peloton ist im vergangenen Quartal erneut rasant gewachsen. Die New Yorker Firma muss nun allerdings den Rückruf ihrer Laufbänder verdauen - und blieb auch bei der Quartalszahlen-Vorlage am Donnerstag Angaben zu den Kosten des Rückrufs zunächst schuldig.
In dem Ende März abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal fuhr Peloton zum zweiten Mal in Folge einen Milliarden-Umsatz ein. Die Erlöse erreichten 1,26 Milliarden Dollar - nach rund 525 Millionen Dollar vor einem Jahr. Unterm Strich schloss Peloton das Vierteljahr mit einem Verlust von 8,6 Millionen Dollar ab. Das Unternehmen hatte unter anderem 100 Millionen Dollar lockergemacht, um mit schnelleren Transporten per Flugzeug und Schiff Lieferverzögerungen zu beheben.
Peloton, bekannt vor allem für vernetzte Trainings-Bikes, war seit Beginn der Corona-Pandemie angesichts geschlossener Fitnessstudios rasant gewachsen. Zum Geschäftsmodell der Firma gehört, neben hochpreisigen Geräten auch monatliche Abos für Trainingsstunden zu verkaufen. Diese Abo-Erlöse stiegen im Jahresvergleich um 144 Prozent auf 239,4 Millionen Dollar.
Wegen des am Mittwoch bekanntgegebenen Rückrufs der Laufbänder gab Peloton keine Prognose für das angebrochene Quartal ab. Das über 4000 Dollar teure Laufband-Modell Tread+ wurde als gefährlich eingestuft, weil Kinder unter die hintere Walze des Laufbands gezogen werden könnten. Beim etwas günstigeren Modell Tread könne der Bildschirm abbrechen und die Nutzer verletzen, warnten Peloton und die Verbraucherschutz-Behörde CPSC. In Deutschland verkauft Peloton die Laufbänder nicht, sondern beschränkt sich auf seine Trainings-Bikes.
Vor dem Rückruf hatte die Peloton-Aktie bei 98 Dollar notiert, dann stürzte sie an die Marke von 82 Dollar ab. Nach dem Quartalsbericht am Donnerstag fiel sie im nachbörslichen Handel zeitweise um weitere sechs Prozent./so/DP/he
Quelle: dpa-AFX