PARIS (dpa-AFX) - Nach der Ankündigung weiterer Vergeltungsmaßnahmen seitens der USA im Streit um die Besteuerung von Digitalkonzernen pocht Frankreich weiter auf eine internationale Lösung. Ein Abkommen der Industriestaaten-Organisation OECD sei "der einzige Ausweg", hieß es am Samstag aus Kreisen des Wirtschafts- und Finanzministeriums von Ressortchef Bruno Le Maire. Man wolle eine internationale Lösung und fordere die Vereinigten Staaten auf, die OECD-Verhandlungen über die Digitalsteuer fortzusetzen.
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte am Freitag neue Strafzölle von 25 Prozent auf eine Reihe von Produkten aus Frankreich - unter anderem Kosmetik und Handtaschen - mit einem Handelsvolumen von etwa 1,3 Milliarden Dollar (1,13 Mrd Euro) verkündet. Gleichzeitig wurde die Anwendung der Zölle aber für eine Zeit von 180 Tagen ausgesetzt. Im Dauer-Streit über die Digitalsteuer hatten Paris und Washington sich im vergangenen Jahr verständigt, eine internationale Lösung im Rahmen der OECD zu finden. Die USA stiegen aber Ende Juni zumindest vorläufig aus den Verhandlungen aus.
Die USA hatten Frankreich wiederholt mit Strafzöllen gedroht, nachdem Paris 2019 eine nationale Digitalsteuer eingeführt hatte, die hauptsächlich große US-Konzerne wie Google
Die in mehreren europäischen Ländern geplanten Digitalsteuern sollen vor allem große amerikanische Technologie-Konzerne wie Amazon
Quelle: dpa-AFX